Baerbock sorgt sich um Debattenkultur in Deutschland

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigt sich vor dem 75. Jahrestag des Grundgesetzes besorgt über die Debattenkultur in Deutschland. „Ich mache mir um die Art und Weise unserer Debatten Sorgen. Entweder, oder. Dafür oder dagegen. Das sind die Schubladen, in denen diskutiert wird“, sagte Baerbock in einem Video, das am Mittwochmorgen auf ihrem offiziellen Instagram-Profil gepostet wurde.

Es gebe Kräfte im Land, die aus genau dieser Spaltung ihr politisches Geschäft gemacht haben, sagte Baerbock. Diese Kräfte wollten das Völkische zurück in die Köpfe bringen und verkauften Hetze als „Patriotismus“. Baerbock, die in dem Video vor dem Reichstag gezeigt wird, fragt: „Was soll das für ein Patriotismus sein, der darauf abzielt, all das zu zerstören, was unser Land ausmacht? Unsere Freiheit, unseren Frieden, unsere Demokratie – das Wertvollste, das wir haben.“

Die Verfassung überwinde genau jenes völkische Denken, das Europa an den Abgrund gebracht habe, sagte Baerbock. Die Grünen-Politikerin forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, als „Verfassungspatrioten“ für das einzustehen, was Deutschland ausmache. „Für ein Deutschland, das Verantwortung für Frieden in Europa übernimmt. Für ein Deutschland, das auf Vielfalt baut. Für unsere europäische Demokratie“, sagte sie. Es sei an jedem Einzelnen, das Grundgesetz zu schützen.