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Badische Landeskirche nimmt vorerst keine Stellung zu Fusionsvorstoß

In Deutschland gibt es 20 evangelische Landeskirchen. Die württembergische Landeskirche regt an, als “Fernziel” eine Fusion mit der badischen Landeskirche anzubahnen. Die will derzeit nicht reagieren – urlaubsbedingt.

Die badische evangelische Landeskirche wird zunächst nicht auf einen Vorstoß aus der württembergischen Landeskirche für eine Fusion als “Fernziel” reagieren. Eine Sprecherin der badischen Landeskirche sagte am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), sie könne dazu derzeit keine Stellungnahme abgeben, da sich sowohl Landesbischöfin Heike Springhart als auch Synodalpräsident Axel Wermke gerade im Urlaub befänden.

Die württembergische evangelische Landeskirche hält eine Fusion mit der badischen Landeskirche langfristig offenbar für wünschenswert. Die Präsidentin der württembergischen Landessynode, Sabine Foth, hatte am Samstag in Stuttgart gesagt, es gelte, “das Fernziel einer Fusion beider Landeskirchen achtsam in Gesprächen mit dem badischen Präsidium auszuloten und anzubahnen und dabei auch die Erfahrungen anderer Landeskirchen diesbezüglich in den Blick zu nehmen”. Dies teilte die württembergische Landeskirche mit.

Zunächst könnte man “mit der badischen Landessynode gemeinsame Tagungen der Ausschüsse und gegebenenfalls auch der beiden Landessynoden” terminieren, regte Foth an. Es gehe darum, “zwischen den Synoden weiterzukommen”. Bislang habe es bereits kleine Schritte wie die “gelungene Fusion” der Archive und Bibliotheken der württembergischen und der badischen Landeskirche zum 1. Januar 2025 gegeben.

Ziel dieser Fusion war es nach Angaben der Landeskirchen, langfristig Kosten zu sparen. Vorausgegangen war eine dreijährige Planung.

Foth sagte, ihr Wunsch sei der “Blick über den württembergischen Tellerrand”. Auch von den Gemeinden werde gefordert, umzudenken, Neues auszuprobieren sowie Flexibilität und Offenheit zu zeigen. Sie hoffe, “dass diese Haltung weiterwächst”. Ihre Äußerung zu einer vertieften Zusammenarbeit verstehe sie als “Empfehlung” an die nächste, 17. württembergische Landessynode. Diese wird am 30. November von den Mitgliedern der Landeskirche neu gewählt.

Foth ist Präsidentin der 16. Landessynode, die sich 2020 konstituierte und am Samstag ihre letzte Plenartagung beendete. Seit Donnerstag tagte die Synode – also das Kirchenparlament der Landeskirche – im Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof in Stuttgart.