Die Landesverwaltung Baden-Württemberg stellt ihre Künstliche Intelligenz (KI) namens F13 ab sofort als Open-Source-Software zur Verfügung. Andere Behörden auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene können die Anwendung damit kostenfrei nutzen und weiterentwickeln, heißt es in einer am Mittwoch in Stuttgart verbreiteten Mitteilung des Staatsministeriums. Ziel sei es, eine unabhängige und sichere KI-Lösung für den öffentlichen Sektor zu schaffen.
Laut Stefan Krebs, dem IT-Beauftragten des Landes, handelt es sich um eine strategische Entscheidung: Man wolle den Bedarf von Bund, Ländern und Gemeinden bündeln, damit nicht jede Behörde eigene Lösungen entwickeln muss. Krebs sprach vom „Startschuss für ein souveränes europäisches KI-Ökosystem für öffentliche Stellen“.
Die Software ist so konzipiert, dass sie mit unterschiedlichen KI-Sprachmodellen betrieben werden kann. Diese technische Unabhängigkeit soll sicherstellen, dass die Verwaltung nicht von einem einzelnen Anbieter abhängig ist. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Tobias Keber, unterstützt den Angaben zufolge das Projekt. Er betonte, dass die Kombination aus Open Source und Datenschutz Vertrauen schaffe, was von entscheidender Bedeutung für die Akzeptanz der Technologie sei.
Die Weiterentwicklung von F13 soll gemeinschaftlich erfolgen. So sollen Start-ups und mittelständische Unternehmen beteiligt werden. Das Saarland erprobt die Software bereits. Dort wird an einer Funktion gearbeitet, die das Wissen von Mitarbeitern sichern soll, die in den Ruhestand gehen.
F13 gilt als die erste KI-Assistenz in der deutschen Verwaltung. Ein Prototyp wurde den Mitarbeitern der Landesverwaltung bereits seit Mai 2023 zur Verfügung gestellt. Aktuell kann F13 unter anderem Texte zusammenfassen, bei der Recherche in Verwaltungsdokumenten helfen und über einen Chatbot Fragen beantworten. Der Name ist eine Anspielung auf die zwölf Funktionstasten auf einer Computertastatur – F13 ist sozusagen die 13. Funktionstaste. (1809/23.07.2025)