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Baden-Württemberg bei Umsetzung von Kinderrechten Mittelmaß

Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht Baden-Württemberg bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention im bundesweiten Mittelfeld. „Baden-Württemberg hat deutliche Stärken, in manchen Bereichen kann aber noch viel verbessert werden.“ Das ist das zentrale Ergebnis des „Kinderrechte-Index 2025“, den das Deutsche Kinderhilfswerk laut Mitteilung am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat.

Gute Chancen hätten baden-württembergische Kinder beim Thema „Recht auf einen angemessenen Lebensstandard. “Besonders hervorzuheben sind hier beispielsweise das Landesprogramm ‚Starke Kinder – chancenreich‘ als Strategie zur Kinderarmutsprävention„, heißt es in der Mitteilung. Auch die Förderung kommunaler Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut sowie die vergleichsweise geringe Jugendarbeitslosigkeitsquote fallen positiv auf. “Und auch beim Recht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung sowie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben hebt sich Baden-Württemberg positiv ab”, sagt Anne Lütkes, Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerkes, laut Mitteilung.

Schwachpunkte sind den Angaben zufolge die Beteiligung von Kindern im Bereich der frühkindlichen Bildung und der kindgerechten Justiz. Viel Luft nach oben sei auch bei der verpflichtenden Entwicklung von Kinderschutzkonzepten im schulischen Bereichen. „Wir hoffen sehr, dass Baden-Württemberg den Kinderrechte-Index 2025 zum Anlass nimmt, seine kinderrechtlichen Bemühungen zu verstärken“, heißt es weiter.

Im Gesamtergebnis schneiden den Angaben zufolge Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Thüringen überdurchschnittlich ab. Dies bedeutet, dass in diesen Bundesländern die Kinderrechte vergleichsweise am besten umgesetzt werden. Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen liegen im Durchschnitt. Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt sind unterdurchschnittlich eingeordnet.

Man stehe 33 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland nach wie vor „vor einem föderalen Flickenteppich“, sagte Lütkes. Der „Kinderrechte-Index 2025“ zeige ganz deutlich, dass die Chancen eines Kindes nicht nur vom Elternhaus abhängen, sondern auch „regional sehr unterschiedlich verteilt“ seien. Von gleichwertigen Lebensverhältnissen könne insbesondere bezogen auf die Kinderrechte keine Rede sein, betonte Lütkes. (3219/11.12.2025)