Baden-Württemberg bei Organspendezahlen über dem Bundesdurchschnitt

Bei den Organspendezahlen liegt Baden-Württemberg über dem Bundesdurchschnitt. Im Südwesten kämen 12,1 Spender auf eine Million Einwohner, im Bundesdurchschnitt seien es 10,3 Spender, teilte das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration am Dienstag in Stuttgart mit.

Baden-Württemberg habe schon in den Pandemie-Jahren gegen den Bundestrend einen Zuwachs bei der Organspende verzeichnen und diesen Trend auch 2023 fortsetzen können, hieß es. Im vergangenen Jahr seien 137 Personen 397 Organe entnommen worden. Das seien sechs Prozent mehr gewesen als im Jahr zuvor.

Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) äußerte sich angesichts der Zahlen erleichtert und mahnte zugleich: „Ungeachtet des anhaltenden Aufwärtstrends haben wir in Deutschland weiterhin einen erheblichen Mangel an Spenderorganen und liegen mit den Spenden pro Million Einwohner im internationalen Vergleich weit abgeschlagen zurück.“

Im vergangenen Jahr hatte Baden-Württemberg gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen und Hessen eine Bundesratsinitiative für die Einführung der Widerspruchslösung gestartet. Der Bundesrat hat am 15. Dezember 2023 mehrheitlich für die Einführung der Widerspruchslösung bei der Organspende gestimmt. Widerspruchslösung bedeutet, dass jeder automatisch als Organspender gilt – außer man selbst oder Angehörige widersprechen. Bisher sind Entnahmen in Deutschland nur möglich, wenn man ausdrücklich zustimmt. (0112/16.01.2024)