Bad Kreuznacher Kliniken sollen stärker kooperieren

Nach dem Insolvenzantrag des Vereins der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz und ihres Bad Kreuznacher Krankenhauses St. Marienwörth hat das Land Rheinland-Pfalz eine stärkere Kooperation der beiden Kliniken in der Kreisstadt angemahnt. Das eingeleitete Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung biete „eine echte Chance, durch eine Kooperation der Träger eine nachhaltige wirtschaftliche und medizinische Versorgung am Standort Bad Kreuznach zu schaffen“, erklärte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Donnerstag nach einem Krisentreffen in Mainz.

Neben den Franziskanern, deren Klinikbetrieb in Bad Kreuznach zunächst ohne Einschränkungen weitergeführt wird, gibt es mit der Kreuznacher Diakonie in der Stadt einen weiteren bedeutenden Träger. Laut Pressemeldung des Ministeriums diskutierten Vertreter von Stadt, Land, Franziskanerbrüdern und Diakonie bei dem Treffen im Ministerium „in einer freundlichen, konstruktiv nach vorne gewandten Atmosphäre“ ergebnisoffen verschiedene Szenarien einer Kooperation. Im Vorgriff auf die anstehende Krankenhausreform könnten beide Träger ihre Profile schärfen und sich stärker auf ihre jeweiligen Stärken konzentrieren, erklärte Hoch.

In Rheinland-Pfalz sind in den zurückliegenden Monaten immer mehr Krankenhäuser in finanzielle Notlagen geraten. So durchläuft aktuell auch das Heilig-Geist-Hospital im nahe gelegenen Bingen ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung. Im Sommer 2023 hatte die Krankenhausgesellschaft des DRK einen Insolvenzantrag für gleich fünf Krankenhäuser in Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen (Sieg) und Neuwied gestellt.