Bad Bramstedts Wahrzeichen wieder gut bedacht

Es knirscht nicht mehr im Gebälk von Maria-Magdalenen. Für rund 950.000 Euro hat die Kirchengemeinde Bad Bramstedt ihre historische Kirche saniert. Größte Baustellen waren das Dach, Dachstuhl und Turm aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Am Mittwoch hat es eine Dankeschön-Feier für Architekten, Handwerker und alle Helfer gegeben.

Zwei Jahre, einige 30 cm dicke Eichenholzbalken, jede Menge Schweiß und 11.250 Dachziegel später stehen Turm, Dach und Dachstuhl von Maria-Magdalenen wieder stabil da. Ina Koppelin, Vorsitzende des Kirchengemeinderates, spricht auf der Feier am Mittwoch immer wieder begeistert Dank aus, an Spender, Handwerker, Planer, Medien oder Unterstützer bei der Finanzierung. "Das war wirklich ganz toller Einsatz!" lobt sie. Das Kompliment gibt Architekt Torsten Ewers umgehend zurück: "Ich bin ja auch schon etwas länger dabei. Aber ein solches Engagement bei der Bauherrschaft habe ich noch nie erlebt!" Der Respekt der Gemeinde für die Arbeit sei immer zu spüren gewesen. Vor allem die freitägliche Einladung zum Mittagessen bliebe den Handwerkern in sehr guter Erinnerung.
Ein Weinstock, den Ewers zur Feier als Geschenk überreicht, wird gleich eingepflanzt, an der Außenmauer der Kirche, wo der alte Rosenstock steht. Um den haben die Handwerker immer hübsch drum herum gearbeitet. Andere Stellen des Außengeländes haben hingegen gelitten, sie sollen noch hergerichtet werden.
Die ganze Stadt Bad Bramstedt scheint sich mitzufreuen, dass ihr Wahrzeichen wieder solide gebaut ist. Das stellt auch Propst Thomas Lienau-Becker vom Kirchenkreis Altholstein auf der Dankesfeier fest. "Die Kirche ist in erster Linie ein Gotteshaus, wo die Gemeinde sich versammelt", erklärt er, "aber bei einer solchen Kirche schauen auch alle anderen aufmerksam, wenn gebaut wird." Er bedankt sich ebenfalls für die große Unterstützung.
Die Sanierung der Maria Magdalenen Kirche kostet insgesamt 950.000 Euro. 280.000 Euro davon hat die Kirchengemeinde Bad Bramstedt selbst aufgebracht, rund 52.000 Euro kommen aus Spenden. Die große Restsumme wird finanziert durch den Kirchenkreis Altholstein (310.000 Euro) und den Bundesdenkmalschutz (300.000 Euro). Für letzteres hat sich besonders der ehemalige Bundestagsabgeordnete Jürgen Koppelin (FDP) stark gemacht. "Können wir nicht mal ins Dach gucken?" Mit diesem Satz hat 2013 alles angefangen, erzählt der Vorsitzende des Bauausschusses Stefan Dörksen auf dieser Feier. Die letzte Renovierung im Dachstuhl war in den 90er Jahren und die Gemeinde wollte sicherheitshalber den Zustand ihrer Kirche untersuchen. Prompt fand sie morsche Balken, kaputte Dachziegel und vermoderte Eichenstämme in Kirche und Turm vor. Eine Sanierung war dringender als gedacht.