Backhaus: Aktuell keine Gefahr an der Elbe in MV

Die Hochwassersituation der Elbe birgt nach aktuellen Einschätzungen keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben sowie Sachwerte in Mecklenburg-Vorpommern. Darauf wies Umweltminister Till Backhaus (SPD) hin, wie sein Ministerium am Montag mitteilte. Die Fachleute gehen davon aus, dass die maximalen Wasserstände in Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) voraussichtlich am 24./25. September erreicht werden. In welcher Höhe die Wasserstände auftreten werden, sei derzeit nicht absehbar. Experten gingen davon aus, dass in MV die Alarmstufe 4 (ab einem Pegel von 650 Zentimetern) nicht erreicht werde, hieß es. Wasserstände wie sie im Mai und Juni 2013 während des Hochwassers aufgetreten sind (Boizenburg: 732 Zentimeter a.P., Dömitz 721 Zentimeter a.P.) würden nicht erwartet.

„Dennoch sind wir auf alles vorbereitet und nehmen die Lage sehr ernst“, sagte Backhaus. Die Hochwasserschutzanlagen des Landes seien in einem guten und wehrfähigen Zustand. „Tierhalter rufe ich dazu auf, ihre Tiere vorsorglich aus der Gefahrenzone zu bringen“, betonte der Minister. Am Montagvormittag lag der Wasserstand in Dömitz bei 66 und in Boizenburg bei 79 Zentimetern. Alarmstufe 1 wird bei einem Pegel von 500 Zentimetern ausgerufen. In diesem Fall trete der Hochwassermeldedienst in einen 24/7-Dienst.

Auslöser für das Hochwasser in der Elbe und der Oder sind Starkniederschläge in deren Einzugsgebieten auf tschechischem und polnischem Staatsgebiet sowie im Süden Sachsens. Die Hochwasserlage in der Oder spiele für Mecklenburg-Vorpommern eine untergeordnete Rolle, da das Landesgebiet nicht unmittelbar an den Fluss Oder angrenzt. Signifikante Auswirkungen einer Hochwasserwelle in der Oder auf die Wasserstände im Oderhaff seien nicht zu erwarten, hieß es.

Entscheidend für die Entwicklung der Wasserstände in der Elbe sind die Starkniederschläge im Einzugsgebiet der Flüsse Moldau und Elbe auf tschechischem Gebiet. Am Zusammenfluss der Moldau und Elbe befindet sich der Pegel Melnik. Der Wasserstand am Montagvormittag betrug 586 Zentimeter a.P.. Damit war der Wasserstand der Alarmstufe 3 von 550 Zentimetern a.P. um 36 Zentimeter überschritten. Im Moment sei mit keinem weiteren signifikanten Wasserstandsanstieg an diesem Pegel zu rechnen.