Bachs Johannespassion erstmals auf der Opernbühne

Die Staatsoper Stuttgart wagt eine Premiere: Zum ersten Mal wird Bach Johannespassion auf der Bühne einer Oper aufgeführt. Wie der Regisseur das Projekt angeht.

Die Staatsoper Stuttgart wagt sich an die Johannespassion
Die Staatsoper Stuttgart wagt sich an die JohannespassionImago / Arnulf Hettrich

Erstmals nicht in einer Kirche oder einem Konzertsaal, sondern auf einer deutschen Opernbühne wird in Stuttgart die Johannespassion von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Die Aufführung als szenisches Oratorium ab Sonntag, 2. April, an der Staatsoper Stuttgart sei zugleich die erste Regiearbeit des Bühnenbildners und Regisseurs Ulrich Rasche an einem deutschen Opernhaus, teilte die Staatsoper Stuttgart mit. Die musikalische Leitung habe der Schweizer Dirigent und Barockspezialist Diego Fasolis.

Rasches Inszenierung kontrastiere die Extreme in Bachs Partitur zwischen Erregbarkeit der Masse und individueller Anteilnahme an Jesu Leiden. Die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu Christi werfe Fragen auf über Herrschaft und Zugehörigkeit, das Leid der Anderen und die Verantwortung ihnen gegenüber, hieß es in der Mitteilung weiter. In der szenischen Adaption von Bachs Passionsmusik projiziere Rasche diese Themen in einen Chor.

Hauptpartien der Aufführung übernehmen die Staatsoper-Ensemblemitglieder Moritz Kallenberg als Evangelist und Shigeo Ishino als Jesus. Der Bassbariton Andreas Wolf gastiere als Petrus und Pilatus. Die Einstudierung des Staatsopernchores obliege Chordirektor Manuel Pujol.