Babynamen: Emilia und Theo waren in Rheinland-Pfalz am beliebtesten

Emilia und Theo waren 2023 in Rheinland-Pfalz die beliebtesten Vornamen, dicht gefolgt von Sophia und Noah auf dem zweiten Platz sowie Emma und Matteo auf dem dritten Platz. Das geht aus der Datenbank von Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld hervor, der seit 2005 eine jährliche Statistik erstellt und für 2023 rund 280.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet hat.

Bielefeld hat für sein Ranking etwa 40 Prozent der Namen aller in Deutschland geborenen Babys erfasst. Das Ranking basiert auf Quellen aus 412 Städten. 63 Prozent der Daten stammen von Standesämtern und 37 Prozent von Geburtskliniken. Die Gesellschaft für Deutsche Sprache erfasst die beliebtesten Baby-Vornamen ebenfalls mit einer breiteren Datenbasis und kommt daher auf leicht abweichende Ergebnisse.

Emilia hatte nach Bielefelds Erkenntnissen sowohl bundesweit als auch in den Regionalstatistiken oft die Nase vorn, etwa im Saarland und in Hessen. Noah war demnach bezogen auf das Bundesgebiet der beliebteste Jungenvorname.

Oft lässt sich am Vornamen ablesen, aus welcher Region das Baby stammt. Franziska, Ludwig und Sebastian werden Bielefelds Statistik zufolge Kinder derzeit in Bayern deutlich häufiger getauft als im Rest der Republik. Eltern in Niedersachsen nennen ihre Babys gern Ebba, Fenna und Janno. In Schleswig-Holstein heißen Babys eher Lönne, Momme und Rune, für Mecklenburg-Vorpommern sind Hedi, Skadi und Willi typisch.

Aktuell seien bundesweit Namen wie Erwin, Kurt und Gerda im Kommen. „Die Namen kenne ich aus der Generation meiner Tanten und Onkel“, erklärt der 56-Jährige. Für seine Generation galten die Namen als altbacken. Junge Eltern dagegen hätten keine persönliche Verbindung zu diesen altdeutschen Vornamen, deshalb kämen Gerda und Erwin als Babynamen für sie wieder infrage.

Knud Bielefeld lebt in Ahrensburg bei Hamburg und ist gebürtiger Norddeutscher. Das spiegelt sich auch in der altnordischen Herkunft seines Vornamens wider. „Bei Besuchen in Süddeutschland sorgt mein Name oft für Verwirrung. Da bin ich dann der Herr Knud aus Bielefeld.“ Das habe ihn darauf gebracht, sich mit Namen näher zu beschäftigen.

Einen neuen Trend sieht Bielefeld in Unix-Vornamen, die für beide Geschlechter genommen werden. Quinn hießen inzwischen nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen. Ähnlich verhalte es sich mit dem ursprünglich männlichen Vornamen Taylor. „Durch den Hype um die amerikanische Sängerin Taylor Swift nennen Eltern inzwischen auch ihre Mädchen so“, sagt Bielefeld.

Trends werden laut Bielefeld oft in Ostdeutschland gemacht. In Mecklenburg-Vorpommern sei vor ein paar Jahren das erste Mal der Vorname „Fiete“ aufgetaucht, der sich seitdem rasant ausbreite. Die Süddeutschen dagegen hingen den Trends eher hinterher. „Ein Baby, das jetzt Andreas heißt, wurde meistens in Bayern und Baden-Württemberg geboren.“

Beliebt sind seit einigen Jahren Vornamen, die keine anderen Konsonanten haben als l, m und n, aber dafür zwei aufeinander treffende Vokale in verschiedenen Silben. Dazu gehören die Namen Emilia, Mia, Noah, und Elias. „Die Namen ‚Leano‘ und ‚Nelio‘ sind auch sehr aufstrebend und werden bald in den Top Ten sein“, prognostizierte Bielefeld.

Überhaupt sei die Namensgebung vielfältig geworden. Während in den 1990er Jahren oft mindestens drei Jungen pro Schulklasse Michael hießen, hätten Eltern durch das Internet heute sehr viel mehr Inspirationsquellen. Standesämter seien heute auch toleranter bei der Namensgebung.

Manche Namen gebe es inzwischen in mehreren Varianten, wie etwa „Noemi“ und „Naomi“. Bielefeld: „Befinden sich mehrere Kinder mit solch ähnlichen Namen in einer Klasse, müssen sich die Lehrer sicher ganz schön konzentrieren.“ Der Hobbyforscher ist auch immer auf der Suche nach exotischen Namen. Lory, Rosella, Edo, Orion oder Arminius heißen seiner Beobachtung zufolge aktuell eher wenige Babys in Deutschland.