AWO SH fordert finanzielle Absicherung der Migrationsberatung

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schleswig-Holstein fordert weniger Bürokratie bei der Integration Geflüchteter. Bundes- und Landesregierung müssten zudem verstärkt in die Angebote der Migrationsberatung investieren, damit Geflüchtete sich in den Arbeitsmarkt integrieren können, forderte die AWO SH am Freitag in einer Mitteilung aus Kiel. Sie verwies auf den in Deutschland bestehenden Arbeits- und Fachkräftemangel sowie darauf, dass Arbeit neben der Sicherung des Unterhalts im besten Fall auch Teilhabe und soziale Kontakte bedeute.

Die AWO SH bemängelte, fehlendes Personal und eine mangelhafte Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen zögen Prozesse für das Erlangen eines Aufenthaltstitels und der Arbeitserlaubnis sowie die Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen „unerträglich in die Länge“. Geflüchtete müssten beispielsweise zunächst einen Sprachkurs absolvieren und könnten erst anschließend die Anerkennung ihrer in der Heimat erworbenen Abschlüsse beantragen. Es fehlten an dieser Stelle die Ressourcen in der öffentlichen Verwaltung dafür, hieß es.

„Wir als Arbeiterwohlfahrt sind von dem Arbeits- und Fachkräftemangel stark betroffen und wünschen uns mehr Flexibilität, was Qualifizierungs- und Integrationsmaßnahmen bei gleichzeitiger Beschäftigung von Geflüchteten betrifft“, sagte Michael Selck, Vorstandsvorsitzender des AWO-Landesverbands Schleswig-Holstein.

Die AWO bietet nach eigenen Angaben für Geflüchtete Sprach- und Integrationskurse, Migrationsberatung, Arbeitsmarktprojekte sowie soziale Betreuung für Jugendliche und Erwachsene an.