Artikel teilen:

Autorin Rakusa erhält Merck-Preis 2025 – Werk zwischen Ost und West

Die Schriftstellerin Ilma Rakusa wird für ihr Lebenswerk geehrt: Sie erhält den Johann-Heinrich-Merck-Preis. Die Akademie für Sprache und Dichtung würdigt damit eine literarische Brückenbauerin.

Die Schriftstellerin Ilma Rakusa erhält den mit 20.000 Euro dotierten Johann-Heinrich-Merck-Preis 2025. Sie überschreite mit ihren Werken “souverän Genre-, Sprach- und Kulturgrenzen”, begründete die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Freitag in Darmstadt die Auszeichnung. Rakusa sei zudem als Essayistin und Rezensentin, vielsprachige Übersetzerin und Herausgeberin eine vielseitige Förderin von Literatur. Dabei gelte das Interesse der 1946 in der heutigen Slowakei Geborenen vor allem süd-, mittel- und osteuropäischen Autorinnen und Autoren.

Schon in ihrer Kindheit lebte die Tochter einer Ungarin und eines Slowenen den Angaben zufolge in verschiedenen Ländern: Stationen waren unter anderem Budapest, Ljubljana und Zürich. Auch das Studium absolvierte sie demnach in Ost- und Westeuropa, als der Kontinent noch durch den “Eisernen Vorhang” geteilt war, unter anderem in Paris und Leningrad (heute Sankt Petersburg). In den 1970er Jahren begann sie, Gedichte, Erzählungen, Prosaminiaturen, Essays und Kritiken zu veröffentlichen.

Zudem übersetze sie aus dem Russischen, Serbokroatischen, Ungarischen und Französischen und ist Herausgeberin einer vierbändigen Werkausgabe von Marina Zwetajewa. Rakusa ist unter anderem Trägerin des Kleist-Preises und des Schweizer Buchpreises.

Der seit 1964 verliehene Merck-Preis werde in diesem Jahr – zusammen mit dem ebenfalls von der Akademie verliehenen Georg-Büchner-Preis – Anfang November in Darmstadt vergeben.