Autorin Maja Lunde: Suche in all meinen Büchern nach Hoffnung

Maja Lunde (48), norwegische Bestseller-Autorin, will angesichts der Klimakrise nicht die Hoffnung verlieren. „In all meinen Buchern suche ich nach Hoffnung“, sagte die Schriftstellerin am Donnerstagabend zum Abschluss der Berliner Demografietage. Zwar blicke sie pessimistisch in die Zukunft: „Aber wir sind unseren Kindern zur Hoffnung verpflichtet.“

Daher endeten die meisten ihrer Romane nicht ohne Hoffnungsschimmer, auch wenn sie von dystopischen Szenarien handelten. Bestimmte menschliche Fähigkeiten stimmten sie zuversichtlich, erklärte Lunde: So habe sich während der Corona-Pandemie gezeigt, wie schnell Veränderungen möglich seien. „Und wir können sehr gut zusammenarbeiten, wenn wir wollen.“

Lundes Roman „Die Geschichte der Bienen“ (2017) wurde in über 30 Sprachen übersetzt; 2022 veröffentlichte sie mit „Der Traum von einem Baum“ den letzten Band ihres „Klimaquartetts“. Ihr neuestes Buch soll 2025 in Deutschland erscheinen; der norwegische Titel „Lukkertid“ heißt soviel wie „Belichtungszeit“. Es sei „ihr Versuch, sich dem Tod zu stellen“, sagte die Schriftstellerin: „Wenn das Leben nicht enden würde, wäre das vielleicht noch schrecklicher.“

Viele junge Menschen sagten ihr, dass die Klima-Romane sie dazu bewegt hätten, sich zu engagieren, berichtete die Autorin. Auch wüssten die meisten Menschen, was man für ein gutes Leben brauche, etwa Familie, Freundschaften und Naturerfahrungen. „Ein neues Handy macht uns nicht wirklich glücklich.“ Die Gesellschaft gründe jedoch auf der Überzeugung, dass ungebremstes Wachstum das Entscheidende sei.

Sie würde sich wünschen, dass all die Menschen ihre Stimme nutzen würden, „die wissen, dass andere zu ihnen aufsehen“. So habe es eine große Bedeutung, wenn sich Papst Franziskus für den Erhalt der Schöpfung ausspreche: „So viele Menschen hören ihm zu.“ Für jede und jeden Einzelnen gelte es, sich zu fragen, was man selbst im Job oder im eigenen Umfeld bewegen könne, „vielleicht auch nur in meinem Garten.“ Sie selbst verspüre den Drang, etwas zu unternehmen, so Lunde: „Aber es braucht viele von uns, um etwas zu erreichen.“