Autorin Kirsten Boie für bestes Jugendbuch geehrt

In Boies Roman „Dunkelnacht“ geht es um das Grauen der „Penzberger Mordnacht“ im April 1945. Das Buch sei geprägt von schmerzhafter Präzision.

Kirsten Boie am Ufer der Hamburger Alster
Kirsten Boie am Ufer der Hamburger AlsterStephan Wallocha / epd

Frankfurt a.M./Hamburg. Die Hamburger Schriftstellerin Kirsten Boie ist für ihren zeitgeschichtlichen Roman „Dunkelnacht“ mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für das beste Jugendbuch ausgezeichnet worden. Das teilt der Arbeitskreis für Jugendliteratur in Frankfurt am Main mit. Der Roman beschreibe die Gräuel der „Penzberger Mordnacht“ im April 1945 in knappen Sätzen mit schmerzhafter Präzision, wie ideologische Verblendung jede Menschlichkeit ausradiere, hieß es zur Begründung.

Als bestes Kinderbuch wurde „Die Suche nach Paulie Fink“ der US-amerikanischen Autorin Ali Benjamin geehrt. Der Roman besteche durch seine große Erzählkunst mit einer Kombination von Textsorten und dem Spiel von Realität und Fiktion, hieß es. In der Sparte Bilderbuch gewann „Die Grube“ der schwedischen Autorin und Illustratorin Emma Adbåge. In ihrer ganz eigenen Bildsprache erzähle sie mit viel Humor und Feingefühl von der Bedeutsamkeit unbeobachteter Kindheit und stehe dabei eindeutig auf Seiten der Kinder, so die Jury.

Seit 1956 verliehen

Das beste Sachbuch ist in diesem Jahr „Der Duft der Kiefern“ von Bianca Schaalburg. In ihrer Graphic Novel begebe sich die Autorin auf eine autobiografische Spurensuche und hinterfrage die Rolle ihrer Familie während der NS-Zeit, teilte die Jury mit. Das Preisbuch der Jugendjury ist die Coming-of-Age-Geschichte „Hard Land“ von Benedict Wells.

Der Deutsche Jugendliteraturpreis zeichnet seit 1956 jährlich herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur aus. Die Auszeichnung wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und vom Arbeitskreis für Jugendliteratur ausgerichtet. (epd)