Schriftstellerin Nora Bossong (42) kritisiert die kirchliche Haltung bei Abtreibungen. “Eine wirkliche Hilfe wäre es, wenn man der Frau nichts verbietet und ihr stattdessen sagt: Wir sind für dich da”, sagte sie gegenüber der Zeitschrift “Publik-Forum” (Ausgabe vom 8. November). Bossong ist Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und engagiert sich im Sachbereich ethische und politische Grundsatzfragen.
Bei dem Thema Abtreibung sei sie innerlich zerrissen. Es sei eine komische Konstellation, wenn in dem Gremium 15 Menschen über Abtreibung reden – und zwölf sind Männer. Sie sei die einzige Frau unter 60 Jahren. “Ich bin überzeugt, dass man diesen Kampf nicht gegen die Frau gewinnen kann”, sagte die Romanautorin (“Reichskanzlerplatz”).
Ein Schwangerschaftsabbruch ist rechtswidrig, bleibt aber nach vorausgehender Beratung bis zur zwölften Schwangerschaftswoche straffrei. Katholische Beratungsstellen geben keine Bescheinigung aus, die Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung ist.