Autorin Allende: Menschen hinter Migrationszahlen zeigen

Die in den USA lebende Schriftstellerin Isabel Allende beobachtet schwindendes Mitgefühl von Menschen angesichts weltweiter Migration. „Ich bin mir dieser Empathiemüdigkeit sehr bewusst. Nur geht es mir persönlich nicht so, ich habe meine Empathie nicht verloren“, sagte die Autorin („Das Geisterhaus“, „Paula“) im Interview der „Welt am Sonntag“. Empathielosigkeit könne man etwas entgegensetzen, indem man die Menschen zeige, die hinter den Zahlen stünden, so die Autorin, die auch chilenische Wurzeln hat.

Weltweit seien derzeit rund 108 Millionen Menschen auf der Flucht, darunter viele Frauen und Kinder – „aber diese Zahlen bedeuten den Menschen nichts mehr, viele blenden das aus“, betonte Allende. Rechtspopulisten nutzten die Zahlen, um Ängste zu schüren. „Ich finde diese Entwicklung sehr gefährlich.“ Allende (81) äußerte die Hoffnung, dass sie in ihrem Leben nicht mehr ein Wiedererstarken des Faschismus erleben werde.