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Autor Fitzek: Ursache häuslicher Gewalt ist weiter zu erforschen

Die Marke Sebastian Fitzek steht für spannende Psychothriller. Nun wurde wieder ein Roman von ihm verfilmt, in dem es um häusliche Gewalt geht. Das Thema liegt dem Autor am Herzen.

Nach den Worten des Bestsellerautors Sebastian Fitzek wird nach wie vor nicht anerkannt, dass häuslicher Missbrauch ein riesiges gesellschaftliches Problem ist. “Sicher wird man als Mann nicht als Gewalttäter geboren und auch keine Frau heiratet man in der Absicht, sie zu schlagen”, sagte Fitzek der Münchner “Abendzeitung” (Donnerstag). Viel wichtiger sei aber, die Ursachen genauer zu erforschen und nicht den Mantel des Schweigens über das Thema zu legen. Häufig sei es leider so, dass Opfern von häuslicher Gewalt immer noch nicht geglaubt werde, “weil der Täter so smart aussieht wie im Film bei uns ein Friedrich Mücke”.

Fitzeks 2020 erschienener Psycho-Thriller “Der Heimweg” ist für den Streaming-Dienst Prime Video verfilmt worden. Darin geht es um eine junge Mutter (Luise Heyer), die aus Angst vor einem Mörder und ihrem gewalttätigen Ehemann (Mücke) nachts bei einem Mitarbeiter eines Begleittelefons (Sabin Tambrea) anruft.

Mit der aus der Oberschicht stammenden Täter-Figur solle gezeigt werden, dass Missbrauch eben nicht nur im Prekariat stattfinde, sondern sich durch alle gesellschaftlichen Schichten ziehe, sagte der Schriftsteller. “Und wenn dieser Fakt erst einmal einer breiten Schicht bekannt ist, wird der Freundin vielleicht doch noch genauer zugehört, wenn man ihr erzählt, dass dem Partner nicht nur einmal die Hand ausgerutscht ist.” Diese Erkenntnis sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Um darauf hinzuweisen, müsse einem jedes erzählerische Mittel recht sein.

Als Autor könne er nur über Themen schreiben, die er für relevant halte, erklärte Fitzek. Er sei sich der Ernsthaftigkeit des Themas und des Respekts vor den Opfern stets bewusst. Kritik komme eher von Menschen, die glaubten, das Thema sei nicht relevant oder die dazu nichts gelesen hätten. “Ich glaube, man sollte den Scheinwerfer auf das Thema so oft wie möglich und in welcher Form auch immer lenken.”