Auszeichnung für Naumburger Cranach-Triegel-Altar

Der Cranach-Triegel-Altar im Naumburger Dom hat eine europaweite Auszeichnung erhalten. Die Organisation „Future for Religious Heritage“ (deutsch: „Zukunft für religiöses Erbe“) hat auf ihrer Jahrestagung im polnischen Krakau die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz für die Wiederaufstellung des Altarretabels mit dem Preis „Religious Heritage Innovator of the Year 2023“ (deutsch: „Erneuerer religiösen Erbes des Jahres“) geehrt, teilten die Domstifter am Dienstag in Naumburg mit.

Die Jury habe insbesondere die umfassende Quellenanalyse zur Geschichte des Altars gewürdigt, aus der die ursprüngliche Positionierung des Retabels auf dem Marienaltar des Naumburger Westchores erwiesen werde.

Ausgewählt hatte die Organisation das Naumburger Altarprojekt bereits im Dezember 2023 als einen der Finalisten für den Preis. Daher konnten die Domstifter das Projekt jetzt auf der Jahrestagung in Krakau einem europäischen Publikum vorstellen, hieß es.

Das Altarretabel wurde im Juli 2022 aufgestellt. Es besteht aus zwei Seitenflügeln, die von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) angefertigt wurden. Der Mittelteil wurde im Zuge der Reformation zerstört und vom Leipziger Maler Michael Triegel im Auftrag der Vereinigten Domstifter im Stil des 16. Jahrhundert ergänzt.

Kritik daran kam unter anderem vom Internationalen Rat für Denkmalpflege Icomos, der im Auftrag der Unesco Welterbestätten begutachtet. Der Dom gehört seit 2018 zum Weltkulturerbe. Das Retabel soll zunächst bis Juli 2025 im Naumburger Dom präsentiert werden.