Der „Medipunkt“ Troisdorf und die „Demokratiekirche Oberberg“ haben am Samstag den insgesamt mit 10.000 Euro dotierten Anton-Roesen-Preis des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln erhalten. „Beide Projekte stellen sich zwei ganz unterschiedlichen Problemen in der Gesellschaft und haben doch beide den Menschen im Blick“, erklärte der Vorsitzende des Diözesanrates, der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD), laut Redetext bei der Preisverleihung im Maternushaus in Köln.
Die „Demokratiekirche Oberberg“, ein ökumenisches Projekt der katholischen und der evangelischen Kirche in Wiehl-Bielstein, öffnet den Angaben zufolge Kirchengebäude und Gemeindehäuser in Oberberg bewusst als Orte für politische Bildung, gesellschaftlichen Dialog und demokratische Praxis. Angeboten wurden unter anderem ein Social-Media-Workshop für Schüler zum Thema „Fake News – Hass – Hetze“, Gespräche mit Bürgermeistern und Gemeinderäten über Demokratiethemen und eine Fortbildung zum Umgang mit Verschwörungserzählungen.
Der „MediPunkt“ in Troisdorf ist ein Projekt der katholischen Pfarrei St. Hippolytus. Dort böten ehrenamtlich engagierte Ärzte und Ärztinnen sowie medizinische Fachkräfte seit Oktober 2022 jeden Dienstagnachmittag eine offene Sprechstunde an, hieß es. Zu den Patienten zählten Obdachlose, Drogenabhängige und Migranten oder ehemals Selbstständige, die ihre Krankenversicherungsbeiträge zur privaten Krankenversicherung nicht mehr bezahlen können.
Der Anton-Roesen-Preis wird für herausragende Leistungen von katholischen Christen auf dem Gebiet der „Weltverantwortung christlicher Gemeinden“ vergeben. Der Preis erinnert an Anton Roesen, den ersten Vorsitzenden des Kölner Diözesanrates (1946-1961).