Auszeichnung für israelisch-palästinensisches Journalistenduo

Für einen Film über die israelische Siedlungspolitik haben ein Israeli und ein Palästinenser den “Anna-Politkowskaja-Arman-Soldin-Preis für journalistischen Mut” erhalten. Er wurde auch auf der Berlinale ausgezeichnet.

Der israelische Journalist Juval Abraham und der palästinensische Journalist Basel Adra sind mit dem “Anna-Politkowskaja-Arman-Soldin-Preis für journalistischen Mut” der französischen Regierung ausgezeichnet worden. Sie erhalten die Ehrung für ihre Arbeit über die israelische Siedlungspolitik im besetzten Westjordanland, wie das französische Außenministerium am Dienstag mitteilte. Verliehen wird sie aus Anlass des “Internationalen Tages gegen Straflosigkeit bei Verbrechen gegen Journalisten”.

In ihrem Film “No Other Land” behandeln Abraham und Adra die Vertreibung von Palästinensern im Westjordanland. Der Film erhielt den Dokumentarfilmpreis der Berlinale. Die Rede Adras bei der Preisverleihung hatte dem Journalisten den Vorwurf der Einseitigkeit und Israelfeindlichkeit aus jüdischen und politischen Kreisen Deutschlands eingebracht.

Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde 2023 im Gedenken an zwei getötete Journalisten ins Leben gerufen, die russische Journalistin Anna Politkowskaja, “die ihre Recherchen über Korruption, Menschenrechtsverletzungen und den Tschetschenienkrieg mit ihrem Leben bezahlt hat, und den französisch-bosnischen Reporter Arman Soldin, dessen Arbeit dazu beigetragen hat, über die Realität der russischen Aggression gegen die Ukraine zu informieren”, so das Ministerium. Der Preis ehrt die Arbeit von Journalisten und Fotojournalisten, die sich der Informationsverbreitung vor allem in Konfliktgebieten verschrieben haben.

Preisträgerin des Vorjahres war die mexikanische Journalistin Marcela Turati, die die Gewalt im Zusammenhang mit dem Drogenhandel und die sozialen Folgen des Krieges gegen die Kartelle dokumentiert. Einen Sonderpreis erhielt der französisch-afghanischen Journalist Mortaza Behboudi, der aufgrund seiner journalistischen Arbeit 284 Tage lang von den Taliban festgehalten wurde, bevor er schließlich am 18. Oktober 2023 freigelassen wurde.