Auszeichnung für den Gründer des Speicherstadtmuseums
Der Hamburger Senat hat den langjährigen Leiter des Speicherstadtmuseums, Henning Rademacher, mit der „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Silber“ geehrt. Der Gründer des Speicherstadtmuseums sei für sein Engagement und seine außergewöhnlichen Verdienste um das Gemeinwohl ausgezeichnet worden, teilte die Kulturbehörde am Freitag mit. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) überreichte die Medaille bei einem Empfang im Speicherstadtmuseum anlässlich des 80. Geburtstags von Rademacher. „Wir verdanken es dem Engagement von Henning Rademacher, dass sich der gesellschaftliche Horizont geweitet hat und uns das Speicherstadtmuseum heute anschaulich die Geschichte des Hafens und des Welterbes vermittelt“, sagte Brosda.
Rademacher wurde 1944 in Berne in der Wesermarsch geboren. Seine berufliche Laufbahn begann er als Nautiker und erwarb 1971 das Kapitänspatent. Anschließend studierte er Volkswirtschaft. 1981 war Rademacher Mitbegründer des schwulen Buchladens „Männerschwarm“ in Hamburg, der Pionierarbeit für die LGBTQ+-Szene in der Stadt leistete. Seine wahre Berufung habe er in der Hafen- und Schifffahrtsgeschichte gefunden, hieß es.
Zum Museumsgründer wurde Rademacher 1995 mit der Sonderausstellung „Speicherstadt – Baudenkmal und Arbeitsort seit 100 Jahren“. Er machte daraus in Block R der Speicherstadt eine privat geführte Außenstelle des Museums der Arbeit – das Speicherstadtmuseum. Trotz Herausforderungen, wie dem Umzug des Museums im Jahr 2011 in Block L und den Auswirkungen der Corona-Pandemie, sei es Rademacher gelungen, das Museum kontinuierlich weiterzuentwickeln, hieß es. Seit der Eröffnung im Jahr 1995 habe das Museum fast 1,5 Millionen Besuchende gehabt.