Ausstellung zum Zusammenspiel von Fotografie und Malerei in Neuss
Das Clemens Sels Museum in Neuss widmet sich in einer neuen Ausstellung dem Zusammenspiel von Fotografie und Kunstrichtungen des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung „Foto – Kunst – Foto“ spüre seit Sonntag den Einflüssen der Kunst des Symbolismus und der Präraffaeliten auf die Geschichte der Fotografie nach, erklärte das Museum in Neuss. Auch zeitgenössische Positionen seien Teil der Ausstellung, die den Blick auf malerische Tendenzen in der Fotografie von heute öffnen sollen.
Die Erfindung der Fotografie habe im 19. Jahrhundert die visuelle Kultur revolutioniert, hieß es. Einige hätten in ihr von Beginn an eine neue Kunstform gesehen, statt nur ein technisches Hilfsmittel. So habe etwa Julia Margaret Cameron (1815-1879) die starren Konventionen der viktorianischen Fotografie abgelehnt und viel experimentiert. Als eine der Ersten habe sie Unschärfe bewusst als Stilmittel verwendet. Die Künstlerin habe in regem Austausch mit dem Kreis der Präraffaeliten gestanden und zähle noch heute zu den innovativsten und bedeutendsten Künstlerinnen der Fotogeschichte.
Die Schau zeigt laut Museum bis zum 23. Februar 2025 rund 100 Werke von Cameron, den US-Fotografen Alfred Stieglitz, Edward Steichen und Gertrude Käsebier, den zeitgenössischen deutschen Fotografen Thomas Ruff und Elger Esser sowie der US-Künstlerin Eleanor Antin. Sie böten „einen überraschenden und frischen Blick auf die Geschichte der (Kunst-)Fotografie“, hieß es.