Ausstellung zum NS-Verein “Lebensborn” in Wernigerode
Die Mahn- und Gedenkstätte Wernigerode in Sachsen-Anhalt zeigt ab Mittwoch eine Ausstellung zum Verein „Lebensborn“ in der NS-Zeit. Die Schau thematisiere die Geschichte des Entbindungsheims „Wiener Wald“ in der Nähe von Wien, das der NS-Rassenpolitik gedient habe, teilte der Landkreis Harz am Dienstag in Halberstadt mit.
Im Jahr 1938 habe der Verein „Lebensborn“, der der SS nahestand, in Feichtenbach am Rande des Wienerwaldes sein einziges Entbindungsheim auf dem Gebiet des heutigen Österreich eröffnet. Dort seien ausschließlich Frauen aufgenommen worden, die den Vorstellungen der SS entsprochen hätten.
Die Aufarbeitung des „Lebensborn“ sei bis heute nicht abgeschlossen, hieß es. Nach langem Schweigen in den Familien setzten sich inzwischen im Heim Wienerwald Geborene und die nachfolgenden Generationen kritisch mit ihrer Familiengeschichte auseinander.
Die Ausstellung wurde den Angaben zufolge vom österreichischen Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Universität Graz konzipiert. Sie ist nach Angaben des Landkreises bis zum 30. Oktober bei vorheriger Anmeldung zu sehen.