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Ausstellung zu verbotenen Liebesbeziehungen in der NS-Zeit

Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern in der NS-Zeit stehen im Mittelpunkt einer Wanderausstellung, die die KZ-Gedenkstätte Neuengamme vom 19. September an zeigt. Die
Dokumentation unter dem Titel „Trotzdem da!“ erzählt bis zum 13. November die Lebensgeschichten von mehr als 20 Kindern, wie die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen mitteilte.

Die Gedenkstätte Lager Sandbostel (Landkreis Rotenburg/Wümme), deren Projekt die Wanderausstellung ist, habe 20 Kinder aus verbotenen Beziehungen ausfindig gemacht. Ihre Erinnerungen, Dokumente und Fotos seien die Grundlage für die Ausstellung, informierte die Hamburger Stiftung. Die Schau beleuchte ihre Erfahrungen von Ausgrenzung und Diskriminierung in der Nachkriegszeit ebenso wie die Verfolgungsgeschichten ihrer Eltern. Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme ist Kooperationspartner des Projekts.

„Die Ausstellung schärft unseren Blick auf die mitunter traumatischen Folgen der rassistischen Naziideologie für die Kinder aus diesen im Nationalsozialismus verbotenen Beziehungen“, sagte Oliver von Wrochem, Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte. Die Schau zeige die fortgesetzte Diskriminierung dieser Kinder bis in die Gegenwart hinein. „Mit der Sichtbarmachung dieser Gruppe verbinden sich Fragen an unser aller Umgang mit Menschen, die von kollektiver Gewalt betroffenen waren und sind“.

Ausstellungs-Kuratorin Lucy Debus erläuterte: „Viele Kinder aus verbotenen Beziehungen wussten lange nichts über die Geschichte ihrer leiblichen Eltern.“ Die Suche nach der Familiengeschichte sei häufig auch mit der Suche nach der eigenen Identität verbunden.