Ausstellung zu Frauen der Familie Liebermann

Die Villa Liebermann am Wannsee rückt in einer neuen Ausstellung erstmals die Frauen der Familie in den Mittelpunkt. Die Schau „Im Fokus. Martha, Käthe und Maria. Die Frauen der Familie Liebermann“ ist bis zum 22. April im Berliner Südwesten zu sehen. Mit 43 Exponaten, darunter Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken, ergänzt durch Fotos und Dokumente, schildert sie das Leben und Schicksal der Frauen und bietet damit faszinierende Einblicke in die bewegte Geschichte einer jüdischen Familie.

Unzählige Male hatte der jüdische Berliner Malerfürst und Mitbegründer der Secession seine Ehefrau Martha (1857-1943), die Tochter Käthe (1885-1952) und das einzige Enkelkind Maria (1917-1995) gemalt. Die Direktorin der Liebermann-Villa, Lucy Wasensteiner, sagte: „Wir haben in den letzten Jahren immer wieder neue Details herausgefunden.“ Diese Neuentdeckungen würden nun erstmals gebündelt in einer Ausstellung gezeigt. Insbesondere in Zusammenhang mit der Ausstellung über die Kunsthändlerin Grete Ring, der Patentante von Liebermanns Enkeltochter Maria, waren zahlreiche neue Familienfotos aufgetaucht.

Das Schicksal von Liebermanns Ehefrau Martha, die nach dem Tod ihres Mannes 1935 dem zunehmenden Druck durch die Nationalsozialisten ausgesetzt war und sich 1943 durch Freitod der Deportation entzog, ist vielfach erforscht. Über die einzige Tochter Käthe sowie von der Enkeltochter Maria war bisher wenig bekannt. Erstmals beleuchtet die Ausstellung den Weg der Familie in die USA und ihr Leben im Exil. Zugleich will sie dazu anregen, offene Fragen zum Nachlass der Familie zu erforschen.