Ausstellung zeigt Schicksale homosexueller KZ-Häftlinge

Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora und das Nordhausen Museum zeigen ab 11. September in der Flohburg in Nordhausen die Ausstellung „Rosa Winkel“. Die Schau erzähle, unter welchen Bedingungen queere Menschen im KZ litten und wie sie auch nach der Befreiung diskriminiert und kriminalisiert wurden, teilte die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora am Dienstag in Nordhausen mit. Im Mittelpunkt stünden die Lebens- und Arbeitsbedingungen der etwa 700 Männer, die in der NS-Zeit als Homosexuelle in die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora verschleppt worden waren.

Die Ausstellung basiert unter anderem auf erstmals öffentlich präsentierten Fotos, schriftlichen Dokumenten und Erinnerungsberichten ehemaliger Häftlinge aus deutschen und internationalen Archiven. Gezeigt werde, dass die mit einem rosa Winkel gekennzeichneten Häftlinge zeitweise auf der untersten Stufe der Häftlingshierarchie standen und unter einem hohen Vernichtungsdruck standen.

Die meisten von ihnen wurden demnach im KZ Buchenwald der Strafkompanie zugeteilt und mussten auszehrende Zwangsarbeit im Steinbruch leisten. Zudem schob die SS sie häufiger als andere Häftlingsgruppen in das als Todeskommando berüchtigte Außenlager Dora ab.

Zwei weitere Bereiche thematisieren zudem den Umgang mit Homosexualität im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und nach 1945. Die Schau wurde den Angaben zufolge 2022 von Studierenden der Uni Jena gemeinsam mit dem Stiftungsdirektor der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, erarbeitet. Zu sehen ist die bis 24. November.