Ausstellung zeigt Monet als Maler des modern werdenden Paris

Die Alte Nationalgalerie in Berlin präsentiert Claude Monets drei früheste Ansichten von Paris. Die Werke von 1867 gelten als die ersten impressionistischen Stadtansichten und feiern als vereintes Trio Europa-Premiere.

Die Alte Nationalgalerie zeigt ab Donnerstag die Ausstellung “Monet und die impressionistische Stadt”. “Es ist eine Ausstellung, die Paris feiert und einen besonderen Moment der Kunstgeschichte würdigt”, sagte der scheidende Direktor der Alten Nationalgalerie, Ralph Gleis, am Mittwoch in Berlin. Man könne den Sommer mithilfe dieser Ausstellung, die bis zum 26. Januar 2025 läuft, etwas verlängern. In ihr könne man Monets “Begeisterung für das Gegenwärtige” erleben.

Im Mittelpunkt der von Gleis und Josephine Hein kuratierten Ausstellung stehen drei Gemälde Claude Monets (1840-1926) aus dem Jahr 1867, die einen neuen künstlerischen Blick auf die moderne Stadt werfen: “Saint Germain l’Auxerrois”, “Jardin de l’Infante” und “Quai du Louvre”. Dieses Trio sei zum ersten Mal zusammen in Europa zu sehen, so Gleis.

Der Künstler habe den Louvre nicht wie üblich zum Kopieren der Werke Alter Meister besucht, sondern um vom Balkon aus das pulsierende Pariser Leben zu malen. Damit, so Gleis, habe Monet der kunsthistorischen Tradition buchstäblich den Rücken zugekehrt und sich “ein neues Motiv zu eigen gemacht”, das für spätere Maler stilbildend wurde.

Insgesamt umfasst die Ausstellung 25 Werke der Malerei, Fotografie und Grafik. Neben einem späteren Stadtgemälde Monets sind auch Werke von Camille Pissarro (1830-1903), Henri Matisse (1869-1954) und Auguste Renoir (1841-1919) zu sehen.

Normalerweise befinden sich die Werke in der Sammlung der Nationalgalerie, im Allen Memorial Art Museum am Oberlin College (Ohio, USA) und im Kunstmuseum Den Haag. Eine Kooperation der drei Häuser ermöglicht die Wiedervereinigung der bedeutenden Gemälde.