Ausstellung über jüdische Friedhöfe

Brandenburgs Landtag widmet seine erste neue Ausstellung im Jahr 2024 der jüdischen Tradition. Im Mittelpunkt stünden Fotografien von Friedhöfen in verschiedenen Ländern als Ausdruck jüdischer Alltagskultur, teilte der Landtag in Potsdam mit. Die Foyer-Ausstellung „Haus der Ewigkeit. Jüdische Friedhöfe im mitteleuropäischen Kulturraum 2004 bis 2024“ soll am 9. Januar eröffnet und bis zum 29. Februar gezeigt werden.

Jüdische Friedhöfe zählten neben Synagogen und den rituellen Tauchbädern Mikwaot zu den unabdingbaren Einrichtungen jüdischer Gemeinden, hieß es. Dort spiegele sich auch die große Vielfalt der einstigen jüdischen Bevölkerung und ihr sozialer Status wider. Hinter jedem Grabstein stehe die Biographie eines verstorbenen Menschen. Darunter seien gefallene Soldaten und Offiziere des Ersten Weltkriegs ebenso wie Rabbiner, Industrielle, Kaufleute, Hoteliers und Menschen, die in Handwerk, Landwirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Sport und anderen Bereichen tätig waren.

Im Rahmen des Ausstellungsprojekts wurden den Angaben zufolge bis heute mehr als 70 jüdische Friedhöfe in Deutschland, Polen, der Ukraine und der Tschechischen Republik mit Schwarz-Weiß-Fotografien dokumentarisch festgehalten. In der Ausstellung erläutern kurze Steckbriefe zu den besuchten Friedhöfen die örtlichen Gegebenheiten und beleuchten exemplarisch einige Biographien der dort Bestatteten. Der Rückblick auf die Geschichte und die letzten Ruhestätten mache zugleich das Ausmaß der Auslöschung jüdischen Lebens und Wirkens in allen vier Ländern deutlich, hieß es.