Ausstellung über DDR-Punks im Humboldt Forum

In der Ausstellung „Berlin Global“ im Humboldt Forum wird vom 7. Juli an auch die Geschichte der DDR-Punks beleuchtet. Die Schau mit dem Titel „Punk in der Kirche. Ost-Berlin 1979-89“ erzähle die Geschichte dieser jugendlichen Subkultur zwischen Aufbegehren, Verfolgung und Beharren, wie das Stadtmuseum Berlin am Dienstag mitteilte. Der Themenbereich führe die Besucher in den Kirchenraum hinein, den die Punks für sich als Konzert- und Freiraum erringen konnten.

Zu sehen seien zahlreiche Exponate wie Schmuckaccessoires, Musikkassetten oder eine originale Punk-Lederjacke. Ein dreiminütiger Film erzähle die Geschichte der Ost-Berliner Punkbewegung und zeige zahlreiche historischen Fotografien. Zu hören seien auch einige der bekanntesten Punksongs aus dem Osten wie „Nazis wieder in Ost-Berlin“ von Namenlos oder „Wir wollen immer artig sein“ von Feeling B.

Zur Eröffnung der Ausstellung wird zudem am 7. Juli die Berliner Punk-Band planlos spielen. Die 1980 in Ost-Berlin gegründete Band war eine der ersten Punkrockbands in der DDR. Eines ihre bekanntesten Mitglieder war der Schauspieler und spätere „Tatort“-Kommissar Bernd Michael Lade.

Die ersten Punker in der DDR tauchten nach Angaben des Stadtmuseums Ende der 1970er Jahre in Ost-Berlin auf. Sie trafen sich am Alexanderplatz, im Plänterwald und auf der Straße. Was im Westen als Provokation galt, sei in der DDR ein Angriff auf den Staat gewesen und wurde bekämpft. Wie in vielen subkulturellen Jugendgruppen habe Musik eine große Rolle gespielt.