Bäume faszinieren, gerade im Land der Waldliebhaber: In Liedern werden sie besungen, in Gedichten gerühmt. Trotz aller Romantik wird aber ihr Holz immer schon zum Bauen genutzt. Eine Münchner Schau spürt dem nach.
Rund um den Baum in Geschichte und Architektur geht es in einer Sonderschau in der Pinakothek der Moderne in München. Unter dem Titel “Trees, Time, Architecture!” sollen vom 13. März bis 14. September Potenziale und Widersprüche aufgezeigt werden, die ein “Bauen auf Baum” mit sich bringt, wie es in der Ankündigung heißt. Beleuchtet werde das Spannungsfeld zwischen der Langsamkeit, mit der Bäume wachsen, und der Dringlichkeit, hier und jetzt Antworten auf brennende ökologische und gesellschaftliche Fragen zu finden.
Bäume zählen nicht nur zu den größten, ältesten und komplexesten Lebewesen der Erde, sie wachsen auch extrem langsam, wie es heißt. Oft brauchten sie Jahrhunderte, um ihre volle Größe zu erreichen. Damit sprengten sie die Maßstäbe des menschlichen Lebens und stünden auch im Widerspruch zu fortgesetzter Beschleunigung in vielen Bereichen. Gleichzeitig brauchten die Menschen heute mehr denn je Bäume: “lokal, um uns an die neue Realität eines sich drastisch veränderten Klimas anzupassen, und global, um den Klimawandel aufzuhalten und irgendwann vielleicht sogar umzukehren.”
Schon früh nutzte die Menschheit Bäume für den Bau der ersten Behausungen. In vielen Kulturen verehrten sie diese sogar als Götter. Aber Menschen zerstörten auch schon vor Jahrhunderten riesige Waldgebiete, um Ackerland, Baumaterial und Brennstoff zu gewinnen.