Ausstellung thematisiert Suchtgefahren der Mediennutzung

Suchtgefahren bei der Nutzung sozialer Medien thematisiert eine am Donnerstag eröffnete Ausstellung der Stiftung Haus der Versuchungen. Die Schau „Be like me“ vereine wissenschaftliche Erkenntnisse der Verhaltensforschung mit einer künstlerischen Annäherung an das Thema, sagte die Kuratorin der Ausstellung, Susanne Rockweiler, anlässlich der Vernissage in Erfurt. Die Schau sei vor allem für junge Menschen und Familien konzipiert.

Für den Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), darf sich der Umgang mit digitalen Angeboten nicht in der Faszination für die neuen Techniken erschöpfen. Es müsse immer auch das Bewusstsein für die mit den Anwendungen verbundenen Suchtgefahren geschärft werden. Mediennutzung müsse beherrschbar bleiben und Kinder und Jugendliche müssten wirkungsvoll geschützt werden. Die Ausstellung sei gelungen, weil sie nicht verteufele, aber den Finger in die digitalen Wunden lege.

Für Thüringens Sozialministerin Heike Werner (Linke) leistet die Ausstellung glaubwürdige Präventionsarbeit. Sie sei eine gute Ergänzung zu den in den Schulen vermittelten Medienkompetenzen. Soziale Medien seien aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Niemand wolle die Technik verbieten. Es sei daher umso wichtiger, das Sucht fördernde System der Anwendungen zu verstehen.

Die Stiftung „Welt der Versuchungen“ wurde 2021 gegründet. Sie dient dem Ziel, ergänzende Wege in der Suchforschung zu gehen und will bis 2027 ein weltweit einzigartiges Ausstellungshaus in Erfurt aufbauen.