Ausstellung in Neuengamme erinnert an Kinder vom Bullenhuser Damm
In der KZ-Gedenkstätte Neuengamme eröffnet am Sonnabend (31. August) eine dreiteilige Sonderausstellung, die die Verbrechen an den „Kindern vom Bullenhuser Damm“ und die Erinnerung an Opfer und Täter beleuchtet. Die Wanderausstellung erzähle die Geschichte der Kinder und stelle den Bezug zu aktuellen Diskriminierungsformen gegen gesellschaftliche Gruppen her, teilte die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte am Montag mit. Die Schau ist bis zum 8. Dezember zu sehen. Im April 1945 hatten SS-Männer 20 jüdische Kinder und mindestens 28 Erwachsene in einer verlassenen Schule am Bullenhuser Damm ermordert.
Die Ausstellung wurde bundesweit bereits in mehr als 30 Schulen und Ausstellungsorten gezeigt. In der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wird sie mit der Ausstellung „Ewald Jauch und die Kinder vom Bullenhuser Damm“ kombiniert. Dieser Ausstellungsteil beschreibt den Werdegang des an den Verbrechen beteiligten Täters Ewald Jauch (1902-1946). Er war deutscher SS-Oberscharführer im KZ Neuengamme.
Der dritte Teil der Schau besteht aus dem digitalen Spiel „Erinnern! Die Kinder vom Bullenhuser Damm“, das von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zusammen mit Paintbucket Games umgesetzt wurde. Interaktiv soll es dazu einladen, sich mit Erinnerungsprozessen zu beschäftigen, hieß es.
Im April 1945, kurz vor Kriegsende, ermordeten SS-Männer 20 jüdische Kinder und mindestens 28 Erwachsene in einer verlassenen Schule am Bullenhuser Damm, zu diesem Zeitpunkt ein Außenlager des KZ Neuengamme. Nach dem Krieg öffnete die Schule wieder. Jährlich erinnerten ehemalige Häftlinge des KZ Neuengamme an die Ermordung der Kinder, bis die „Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm“ 1980 eine Gedenkstätte am historischen Ort dieses Verbrechens gründete.