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Ausstellung in München widmet sich dem Thema Eiszeitkunst

Eine etwa 27.000 Jahre alte Statuette, rund 16.000 Jahre alte Figurendarstellungen – solche Kostbarkeiten gibt es bald in der Archäologischen Staatssammlung München zu sehen. Allerdings nur als Kopien.

“Urformen – Eiszeitkunst begreifen” heißt die neue Sonderschau in der Archäologischen Staatssammlung München. Sie läuft vom 22. November bis 21. April 2025 und zeigt laut Ankündigung vom Donnerstag Replikate eiszeitlicher Kunstwerke aus Bayern und anderen Teilen Europas. “Die Ausstellung arbeitet ausschließlich mit Kopien herausragender Beispiele altsteinzeitlicher Kunst, um den Besucherinnen und Besuchern ein Erlebnis aus nächster Nähe zu ermöglichen”, heißt es.

Die ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit sind den Angaben zufolge rund 40.000 Jahre alt. Sie bilden demnach vor allem Menschen, aber auch die eiszeitliche Tierwelt ab. “Ausgehend von bekannten Funden aus den Höhlen der Schwäbischen Alb wie dem berühmten Löwenkopf aus der Vogelherdhöhle im Lonetal oder dem sogenannten Adoranten aus dem Geißenklösterle im Achtal können 23 nachgeschnitzte eiszeitliche Kunstwerke aus anderen Fundstellen Europas hautnah erlebt werden.”

Auch Repliken bayerischer Funde gibt es zu sehen, wie es weiter heißt. Dazu zählten die Statuette “Rote von Mauern” (etwa 25.000 vor Christus, Weinberghöhlen bei Mauern), ein durchlochter Knochenstab mit figürlicher Darstellung und eine Mammutgravur (etwa 15.000 vor Christus, Klausenhöhlen im Altmühltal) sowie eine Kalksteinplatte mit Pferdekopf und menschlichen Figuren (etwa 14.000 vor Christus, Hohlensteinhöhle bei Ederheim). Die Originale der bayerischen Funde werden dem Museum zufolge in der neuen Dauerausstellung der Archäologischen Staatssammlung präsentiert.

Die Sonderschau bietet laut Mitteilung der Öffentlichkeit erstmals die Gelegenheit, den neuen unterirdischen Sonderausstellungsraum der Staatssammlung von 600 Quadratmetern Fläche zu erkunden. Die Schau sei eine Kombination aus der Wanderausstellung “Urformen – Figürliche Eiszeitkunst Europas” der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung (Ulm) und einem Bestandteil des Landesmuseums Württemberg (Stuttgart); ergänzt werde sie um Funde aus Bayern. Die Schau sei inklusiv. Teile richteten sich dezidiert an blinde und sehgeschädigte Menschen: “Vergrößerte Modelle der Originale und der vervollständigten Figuren können und sollen ausdrücklich berührt werden.”