Ausstellung in Gera zeigt Hutmode
Wie sich die Hutmode im Laufe der Zeit verändert hat, zeigt eine Ausstellung in Gera. Wert legt das Museum auf ein entscheidendes Accessoire: die Hutnadel.
Das Museum für Angewandte Kunst in Gera zeigt von Mittwoch an eine Ausstellung über Hüte. Im Mittelpunkt der Schau steht die Entwicklung der Hutnadel, wie die Stadtverwaltung Gera mitteilte. Bis zum 29. Oktober sind rund 600 Exemplare dieses Modeaccessoires sowie zahlreiche Kopfbedeckungen zu sehen. Zudem präsentiert die Ausstellung Mode und Illustrationen aus der Zeit zwischen dem viktorianischen Zeitalter und den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Um die immer größer werdenden Hüte an Frauenköpfen festzuhalten, seien zwischen 1880 und 1920 Hutnadeln in Gebrauch gekommen, hieß es. Der Modetrend habe sich in Westeuropa, den USA und Kanada durchgesetzt.
Warum die Hutnadel aus der Mode kam
Anfangs nur wenige Zentimeter lang und mit einem einfachen Knopf als Endstück variierten die Nadeln aus Eisen oder Stahl bald in einer Länge von 20 bis 40 Zentimetern. Ihr Ende bekam oft eine Verzierung aus unterschiedlichen Materialien. Ein neuer Zweig der kunsthandwerklichen Gestaltung erschuf verschiedene Formen der Nadel-Enden. Neu entstandene Fabrikationszentren wie Gablonz im heutigen Tschechien widmeten sich diesem Modeaccessoire.
Als in den Jahren des Ersten Weltkrieges die Hüte kleiner wurden und in den 1920er Jahren die neuen Topfhüte wieder fest auf dem Kopf saßen, verloren die Hutnadeln ihre Bestimmung und gerieten aus dem Blickfeld der Mode. Die Ausstellung ist ein Projekt des Fördervereins Freunde des Ferberschen Hauses mit dem Museum für Angewandte Kunst Gera.