Ausstellung im Rathaus: „Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute“

Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen präsentiert vom 19. Januar an im Hamburger Rathaus die neue Wanderausstellung „Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute“. Die bis zum 18. Februar zu sehende Schau werde um 19 Uhr von Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) zusammen mit Gülüstan Avcı, der Witwe des von Neonazis 1985 ermordeten Ramazan Avcı, eröffnet, teilte die Stiftung am Freitag mit. Ein Begleitprogramm aus Vorträgen, Rundgängen, Diskussionsveranstaltungen und Filmvorführungen ergänze die Ausstellung.

Rechtsextreme Überzeugungen würden in Deutschland wieder erschreckend häufig offen geäußert und demokratie- und menschenfeindliche Pläne im Geheimen diskutiert, erklärte die Stiftung. Auch Gewalttaten von rechtsaußen nähmen bedrohlich zu. Die Ausstellung benenne eine Vielzahl von Gewalttaten der extremen Rechten mit unzähligen Verletzten und mindestens sieben Toten in den letzten Jahrzehnten in Hamburg.

Die Schau nehme die Akteurinnen, Akteure und Netzwerke der extremen Rechten in den Blick. Sie zeige, wie die rechtsextreme Gewalt die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland über die Jahrzehnte seit dem Ende des NS-Regimes mitgeprägt hat. Zugleich erzähle sie die Geschichten von Betroffenen dieser Gewalt und lasse Hinterbliebene der Opfer zu Wort kommen, hieß es.

Entwickelt haben die Ausstellung die Stiftungs-Mitarbeitenden Alyn Šišić und Lennart Onken gemeinsam mit dem Journalisten Andreas Speit, einem den Angaben nach prominenten Kenner der rechtsextremen Szene. Die Schau entstand mit Unterstützung der Hamburgischen Bürgerschaft.