Ende 2022 lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund 13,4 Millionen Ausländer in Deutschland. Die Zahl der Schutzsuchenden lag laut der Behörde Ende vergangenen Jahres bei 3,08 Millionen. Rund eine Million davon waren Ukrainer, vor allem Ukrainerinnen und deren Kinder, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen waren.
Ende September dieses Jahres waren laut Bundesinnenministerium rund 255.000 in Deutschland lebende Ausländer ausreisepflichtig. Darunter fallen nicht nur abgelehnte Asylbewerber, sondern auch Menschen, die aus einem anderen Grund keinen gültigen Aufenthaltsstatus haben, etwa weil deren Visum abgelaufen ist.
Der größte Teil von ihnen – Ende September waren es 205.000 – hat allerdings eine Duldung, kann also nicht abgeschoben werden. Dafür kann es familiäre, humanitäre oder gesundheitliche Gründe geben. Auch eine ungeklärte Identität oder die Weigerung des Herkunftsstaates, Staatsangehörige zurückzunehmen, stehen einer Abschiebung entgegen.
Bis Ende September hat es in diesem Jahr laut Innenministerium rund 12.000 Abschiebungen gegeben. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 9.600, im Gesamtjahr 2022 knapp 13.000. Zwischen 2015 und 2020 hatte es jährlich jeweils mehr als 20.000 Abschiebungen gegeben. Zusätzlich zu den Abschiebungen gab es den Angaben zufolge bis Ende September mindestens 7.700 freiwillige Ausreisen. Deren Zahl kann durch nicht zentral erfasste Programme der Länder auch höher sein, wie das Bundesinnenministerium mitteilte.
Bis Ende September gingen beim Bundesamt für Asyl und Flüchtlinge knapp 234.000 Erstanträge auf Asyl ein. Das sind deutlich mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (rund 135.000). Mehr als jeder zweite Antragsteller (52 Prozent) erhielt in diesem Jahr einen Schutzstatus in Deutschland. Hauptherkunftsländer der Antragsteller waren Syrien, Afghanistan und die Türkei.