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Auslandspresse beklagt israelische Siedlergewalt gegen Journalisten

Zum zweiten Mal in zehn Tagen sind Journalisten von israelischen Siedlern angegriffen worden. Auch sonst steht es nicht gut um den Schutz von Medienschaffenden und Pressefreiheit in von Israel kontrollierten Gebieten.

Zum zweiten Mal seit Monatsbeginn sind ausländische Journalisten im besetzten Westjordanland von jüdischen Siedlern angegriffen worden. Der Verband der Auslandspresse in Israel und den palästinensischen Gebieten (FPA) forderte am Dienstag Aufklärung, strafrechtliche Verfolgung und den Schutz der Pressefreiheit.

Nach einem Angriff auf ein Team der Deutschen Welle am 4. Juli sei am Sonntag ein Team des US-amerikanischen Nachrichtensenders CNN Ziel der Siedlergewalt geworden. In beiden Fällen “schlugen die Siedler am helllichten Tag” in der Nähe des palästinensischen Dorfes Sinjil zu und beschädigten Fahrzeuge der Journalisten schwer, so die Stellungnahme der FPA. Es seien jedoch keine Festnahmen bekannt.

Die Lobbyorganisation beklagt ein grundsätzlich feindliches Klima gegen Medienschaffende. Palästinensische Journalisten seien regelmäßig Drohungen und Gewalt durch israelische Sicherheitskräfte und Siedler ausgesetzt, “während die ausländische Presse regelmäßig von einigen israelischen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens diffamiert wird”. Hinzu kämen massive Einschränkungen der Pressefreiheit, etwa dadurch, dass Journalisten am Betreten palästinensischer Flüchtlingslager im Norden des besetzten Westjordanlandes gehindert würden, gegen die die israelische Armee seit Monaten vorgehe.