Ausgedient?

Zum Wochenspruch: Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zur Erlösung für viele. Matthäus 20,28

Von Ute Gniewoß

Da sitzen engagierte Kirchenfrauen zusammen und denken darüber nach, wie sie Beruf, Familie und freiwilliges Engagement zusammenbekommen. Sie fühlen sich überfordert von inneren und äußeren Ansprüchen und sagen irgendwann resigniert und die Augen verdrehend: „Mein Lohn ist, dass ich dienen darf.“ Oft habe ich diesen Satz gehört, immer aus dem Zusammenhang gerissen und immer mit einem ironischen Unterton. Ob es um Frauenarbeitsverhältnisse im Niedriglohnbereich geht, um das Selbstverständnis von jungen Pfarrfrauen und Pfarrerinnen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Diakonie: Das Wort „Dienst“ wird von vielen sehr kritisch gehört. Das ist verständlich, wurde es doch oft benutzt, um hierarchische Verhältnisse zu verschleiern und unbezahlte Mehrarbeit moralisch untermauert einzufordern. Der Begriff „Dienst“ wurde und wird so missbraucht. Ist er noch zu retten? Ich meine: um Gottes Willen, ja!

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