Auftanken für die Fastenzeit: Unsere Kollegin ist Karnevalsfan

Wenn Karneval vor der Tür steht, herrscht bei ihr Ausnahmezustand: Unsere Kollegin Ursula Steiner erzählt, wie sie zu ihrer Karnevalsbegeisterung kam.

Karneval feiern macht diese graue Zeit bunt, sagt Ursula Steiner (Mitte)
Karneval feiern macht diese graue Zeit bunt, sagt Ursula Steiner (Mitte)privat

Ihre erste Verkleidung waren Kittelschürze und Kopftuch der Mutter, dazu hochhackige Schuhe. „So verkleidet saßen meine beiden Schwestern und ich in meiner Kindheit vor dem Fernseher und haben die Rosenmontagszüge geschaut“, erzählt Ursula Steiner aus Steinhagen bei Bielefeld. Viele Jahre kannte sie Karneval nur aus dem Fernsehen. Im Alter von 20 Jahren begann Ursula Steiner mit Freundinnen in Karnevals-Hochburgen zu fahren und Umzüge anzuschauen. „Und irgendwie hat mich das gepackt“, sagt sie.

Ursula Steiner ist heute großer Karnevals-Fan. Mit vier Freundinnen feiert sie jedes Jahr. „Wir machen uns viele Gedanken, wie wir uns verkleiden wollen und stimmen uns ab.“ In den vergangenen Jahren sind sie etwa als Badeenten gegangen, als Blumen, Fischernetze oder Schneemänner. In diesem Jahr geht Ursula Steiner als Einhorn – das Thema sind Fantasiegestalten.

Karneval in Ostwestfalen

„Anfang Januar legen wir los, schneidern und basteln unsere Kostüme“, sagt sie. An Weiberfastnacht treffen sich die fünf Frauen zum Frühstück und fahren anschließend nach Stukenbrock bei Bielefeld. „Der Ort ist eine Karnevalshochburg in Ostwestfalen. Da wird dann gefeiert und getanzt. Das macht unglaublich Spaß.“

Ursula Steiner kennt den Vorwurf, dass Karneval feiern mit hohem Alkoholkonsum verbunden sei. „Uns geht es nicht um das Trinken, sondern um die Gemeinschaft und um die Fröhlichkeit“, sagt sie. „Januar und Februar sind triste Monate. Karneval feiern macht diese graue Zeit bunt. Für mich ist das wie ein Auftanken für die Fastenzeit.“ Besonders gefällt ihr beim Karneval, dass man leicht andere Menschen kennenlernt, mit ihnen tanzt und sich auch mal gut unterhält. „Außerdem mag ich es, sich zu verkleiden und in eine andere Rolle zu schlüpfen – und den Alltag zu unterbrechen.“

Die Karnevalistin von evangelische-zeitung.de

Ursula Steiner arbeitet bei evangelische-zeitung.de. Seit vielen Jahren ist allen im Betrieb klar: Ursula hat über die Karnevalstage Urlaub. Am Altweiber-Donnerstag geht sie in Stukenbrock feiern. Am Freitag ist ausruhen angesagt und am Samstag startet sie nach Köln. „Da gehen wir zur ,Lachenden Kölnarena‘. Das ist großartig. Die Menschen bringen ihr Picknick mit, teilen und tauschen mit anderen. Die vier Stunden Programm verfliegen nur so.“ Am Sonntag stehen meist die Schul- oder Viertelzüge auf dem Plan. Am Rosenmontag ist der große Umzug Pflicht und am Dienstag machen viele Stadtteile ihre eigenen Umzüge. „Auch die sehen wir uns gern an.“ Am Aschermittwoch­ ist dann alles­ vorbei und Ursula­ ­Steiner­ freut sich auf das nächste Jahr.