Aufrufe zu Mut und Vertrauen im neuen Jahr in Rheinland-Pfalz

Politikerinnen und Kirchenleute aus haben dazu aufgerufen, in das kommende Jahr mit Mut und Zuversicht zu gehen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte, gemeinsam könne man trotz Krisen und Kriegen in der Welt „die Zeiten zum Guten wenden“. Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann appellierten an die Menschen, trotz aller Ängste auf die Liebe Gottes zu vertrauen.

Dreyer sagte, auch wenn nicht alle Probleme der Welt lösbar seien, können man sich „auf unsere Stärke verlassen“. Die Ministerpräsidentin sicherte Menschen in Not die Unterstützung der Landesregierung zu, sei es mit Blick auf das Wohngeld oder die Aufbauhilfe für das Ahrtal und andere flutbetroffene Gebiete: „Meine Landesregierung und ich stehen zu unserem Versprechen: Gemeinsam bauen wir nachhaltig wieder auf. Die Aufbauhilfe ist sicher! Bund und Länder stehen zu ihren Zusagen.“ Dreyer ermunterte die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer, weiter mit starkem Zusammenhalt an einer lebendigen Demokratie, einer erfolgreichen Wirtschaft sowie der Sicherheit zu arbeiten.

Der Limburger Bischof Georg Bätzing warnte, die Probleme der katholischen Kirche würden sich ohne Reformen weiter verschärfen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz räumte ein: „Es gelingt uns schon lange nicht mehr, den Glauben und die Verbundenheit zur Kirche von Generation zu Generation weiterzugeben.“ Er zog eine ernüchternde Jahresbilanz. Flucht, Vertreibung, Krieg, Terror oder auch die Klimakrise mit ihren ökologischen und ökonomischen Folgeentwicklungen forderten heraus und bestimmten den Rückblick auf das Jahr. „Ja, die Welt hat im Laufe dieses Jahres viel verloren. Die ungezählten Menschen, die leben wollten wie wir, aber sinnlos aus dem Leben gerissen wurden, legen eine Wolke von Trauer, tiefer Enttäuschung und Fragwürdigkeit auf das Ende dieses Jahres“, sagte der Bischof.

Wüst und Wiesemann riefen zu gemeinsamen Gebeten in der Stille oder im Gottesdienst auf. Hintergrund ist die christliche Jahreslosung 2024 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“. Die Liebe halte die Gemeinschaft zusammen, stärke das demokratische Miteinander und sei das hoffnungsreiche „Dennoch“ Gottes gegen alle „Chaosmächte“ in der Welt. „Wir gehen nicht unbelastet über die Schwelle, wir nehmen unsere Ängste und unsere Hoffnungen mit“, hieß es in dem Neujahrswort. Man hoffe auf Frieden in der Ukraine, im Nahen Osten und an vielen anderen Orten in der Welt sowie für arme, heimatlose und flüchtende Menschen. In Liebe sollten alle miteinander an einer gerechteren Welt bauen. „In der Liebe blüht Leben, geschieht Heil, entsteht Frieden“, so die Kirchenpräsidentin und der Bischof.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung beklagte, derzeit seien Auseinandersetzungen hart und aggressiv. „Es wird nicht argumentiert, sondern geurteilt und verurteilt“, schrieb der Kirchenpräsident in der ersten Ausgabe des neuen Magazins „chrismon plus Hessen-Nassau“. Der Grund dafür sei der Stress in der Gesellschaft. Nach der Corona-Pandemie seien viele erschöpft, dazu kämen die Veränderungen durch die Digitalisierung, die Kriege und die Angst vor einer Klimakatastrophe. Der Kirchenpräsident schloss mit dem Wunsch, dass das neue Jahr „ein Jahr auf dem Weg zum Frieden“ werde.