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Aufregung um vermeintliches Kirche-Staat-Abkommen in Kosovo

Medien hatten berichtet, dass es in Kosovo Pläne für eine eigene nationale Kirche gebe, unabhängig von Serbien. Ähnlich also wie in der Ukraine mit der russisch-orthodoxen Kirche. Die Diözese weist das klar zurück.

Die in Kosovo gelegene serbisch-orthodoxe Diözese Raska-Prizren weist Medienberichte über eine Art Grundsatzvereinbarung mit den Institutionen des Kosovo zurück. Es handele sich um eine “glatte Lüge” und eine “böswillige Konstruktion” ohne jede Grundlage, zitiert die Presseagentur Kathpress aus einer Erklärung des Bistums vom Freitag.

Es gebe keinen Entwurf oder sonstigen Vorschlag, der den Status der serbisch-orthodoxen Kirche als Vertragspartei der Kosovo-Regierung zum Inhalt habe. Ein solcher Text werde weder in irgendeinem Gremium der Kirche erörtert noch sei so etwas der Bistumsleitung oder dem Belgrader Patriarchat vorgelegt worden.

Insbesondere wird die Behauptung vehement zurückgewiesen, die serbisch-orthodoxe Kirche würde ein solches Abkommen akzeptieren, um den Weg für die Gründung einer “Kosovo-Orthodoxen Kirche” zu ebnen, der künftig die orthodoxen Stätten in Kosovo unterstehen. Das sei eine schamlose Verleumdung. Solche Berichte verunsicherten die Gläubigen und destabilisierten die Kirche, heißt es in der Erklärung. Die serbisch-orthodoxe Kirche werde wie bisher ihre heiligen Stätten, ihr kulturelles und historisches Erbe sowie die orthodoxen Gläubigen in Kosovo schützen.

Kosovo-Metohija ist das Herzstück beziehungsweise Kernland der serbisch-orthodoxen Kirche. Unter Metohija beziehungsweise Metochie versteht man das “Klosterland” im Westen des Kosovo. Eine Aufgabe des Gebietes kommt für die serbische Kirche nicht infrage. Eine direkte oder indirekte Anerkennung einer staatlichen und kirchlichen Unabhängigkeit des Kosovo durch Serbien lehnte und lehnt die Kirche kategorisch ab.