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Aufklärung über Zwangsprostitution wird an Schulen fortgesetzt

 Eine Aufklärungskampagne an bayerischen Schulen über die Gefahr von Zwangsprostitution wird um zwei Jahre verlängert. Grund sei die große Nachfrage, wie die christliche Gesellschaft “Stop dem Frauenhandel” am Freitag in München mitteilte. Schon bis zum Schuljahresende im Sommer seien 60 neue Anfragen eingegangen. Die Workshops werden durchgeführt von Expertinnen der Jadwiga-Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsheirat. Sie richten sich an die Altersgruppe 13 bis 18 Jahre.

“In beinahe jeder Klasse gibt es Jugendliche, die bereits von Fremden im Internet bedrängt oder sogar bedroht wurden, um sie im wahren Leben zu treffen”, sagte Juliane von Krause, Geschäftsführerin von “Stop dem Frauenhandel”.

Im Zentrum der Aufklärung stehen laut Mitteilung Informationen über die sogenannte Loverboy-Methode. Dabei bauten gut aussehende junge Männer im Internet gezielt Vertrauen zu ihren Opfern auf. Diese fänden sie in Durchschnittsfamilien und allen sozialen Schichten. Oft verlangten sie Nacktaufnahmen. Damit würden die Betroffenen erpresst und zur Prostitution gezwungen.

An der staatlich geförderten Kampagne sind den Angaben zufolge bisher sieben bayerische Kommunen beteiligt. Inzwischen gebe es 23 ausgebildete Workshopleiterinnen. Daneben würden weiter Infoveranstaltungen für Lehrkräfte, Eltern und Sozialarbeiter angeboten.