Attacke auf “unzüchtige” Perücken – Laden in Jerusalem verwüstet

Weil er aus ideologischen Motiven einen Perückenladen verwüstet haben soll, ist am Donnerstag Anklage gegen einen Mann in Jerusalem erhoben worden. Ihm wird laut einem Bericht des Senders “Arutz Scheva” vorgeworfen, Ende Mai in einem Geschäft der Stadt Dutzende Perücken mit Farbe besprüht und zerschnitten zu haben. Der Sachschaden beträgt umgerechnet 125.000 Euro.

Der zuständige Polizeibeamte erklärte, der Verdächtige habe aus religiös-ideologischem Antrieb gehandelt. Der Mann lehne den Gebrauch von Perücken aus Sittlichkeitsgründen ab. In strengreligiös-jüdischen Kreisen bedecken verheiratete Frauen ihr Kopfhaar. Besonders in der ultraorthodoxen Gesellschaft tragen viele Frauen zu diesem Zweck Perücken über ihrem eigenen Haar. Diese Praxis wird jedoch von bestimmten Strömungen des strengreligiösen Judentums abgelehnt, weil die Perücken nicht koscher seien. Stattdessen sollten die Frauen traditionelle Kopftücher verwenden.