Atomkraftgegner kritisieren Straßenausbau am Bergwerk Asse

Umweltschützer aus der Umgebung des Atommülllagers Asse wehren sich gegen den geplanten Ausbau einer Straße zwischen dem maroden Bergwerk und der Ortschaft Remlingen. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) wolle die Kreisstraße 513 auf dem genannten Teilstück für Schwerlastverkehr von 5,40 Meter auf 17,0 Meter ausbauen, berichtete der Asse II-Koordinationskreis am Donnerstag. Der Dachverband mehrerer Bürgerinitiativen veröffentlichte zugleich einen entsprechenden Vertragsentwurf zwischen der BGE und dem Landkreis Wolfenbüttel, der am 18. September vom Umweltausschuss des Kreistages beraten werden soll. Demnach will die BGE die Straße wegen der beabsichtigten Bergung de radioaktiven Abfälle aus der Asse ausbauen.

Der überdimensionierte Ausbau der Straße würde Natur- und Landschaftsschutzgebiete an der Asse in Mitleidenschaft ziehen, erklärte der Asse II-Koordinationskreis. Schwertransporte mit Salz, Erdreich und Atommüll gehörten schon aus Sicherheitsgründen auf die vorhandene Bahn. Da bereits Bahngleise zwischen der Nachbargemeinde Wendessen und der Schachtanlage Asse lägen, sei ein „derart naturzerstörender Straßenbau“ nicht notwendig.

„Mittels Salamitaktik will sich die BGE immer weitere Ermächtigungen geben lassen“, beklagt der Koordinationskreis. Dazu zähle auch der Bau einer Atommüll-Konditionierungsanlage und eines Atommüll-Zwischenlagers auf ungeeignetem Baugrund. Dabei sei die Rückholung des Atommülls aus der Schachtanlage Asse bislang nicht einmal beantragt, geschweige denn genehmigt.

In der frühere Salzbergwerk Asse II wurden zwischen 1967 und 1978 rund 126.000 Fässer mit radioaktiven und chemischen Abfällen eingelagert. Weil die Grube instabil ist und voll Wasser zu laufen droht, sollen die Behälter nach Möglichkeit an die Oberfläche geholt werden. Die Nachbarschächte Asse I und Asse III waren schon früher vollgelaufen und aufgegeben worden.