Die Asiatische Hornisse breitet sich in Niedersachsen offenbar immer stärker aus. Nachdem es in 2023 erstmalig eine Handvoll Nachweise der invasiven Art gegeben habe, hätten 2024 schon mehr als 100 Sichtmeldungen den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz erreicht, teilte das Landesumweltministerium am Freitag mit. Imkerinnen und Imker seien in großer Sorge, weil der Eindringling auch heimische Honigbienen zu seinem Nahrungsspektrum zählt.
Die etwa 2,4 bis 3 Zentimeter großen Insekten wurde vermutlich über Importware 2004 nach Frankreich eingeschleppt. Sie sind an ihrer dunklen, nahezu schwarzen Körperfärbung mit gelben Beinabschnitten und gelben Streifen am Hinterleib zu erkennen.
Seit 2014 breiten sie sich von Südwesten her hierzulande massiv aus. Seit 2016 ist die Hornissenart auf der EU-Liste invasiver Arten verzeichnet. Die Vorsitzenden der Landesverbände „Hannoverscher Imker“ und der „Imker Weser-Ems“, Jürgen Frühling und Christian Jockheck, betonten, weder Panikmache vor wirtschaftlichen Schäden noch die Verharmlosung der Gefahr durch die Asiatische Hornisse würden dem Problem gerecht. Es brauche einen faktenbasierten Umgang mit dieser invasiven Art.
Es stehe fest, dass die Art auch in Niedersachsen nicht mehr beseitigt werden könne. Die Prävention und Information sei fragwürdigen und kostspieligen Maßnahmen zur Bekämpfung der Art vorzuziehen. Berichte über „Killer-Hornissen“ ließen sich durch Fakten und entsprechende wissenschaftliche Studien nicht bestätigen. Eine potenzielle Gefahr gehe allerdings von den Insektenstichen für allergisch reagierende Menschen aus.