Artenvielfalt: Nabu wirbt für naturnahen Balkon

Um ein artenreiches Natur-Refugium zu schaffen, braucht es nicht zwingend einen großen Garten. Auch Balkone können für die Tierwelt zu einem wertvollen Lebensraum gemacht werden.

Über naturnahe Pflanzen auf Balkonen freuen sich Menschen und Tiere
Über naturnahe Pflanzen auf Balkonen freuen sich Menschen und TiereImago / Addictive Stock

Balkone in der Großstadt bergen nach Ansicht des Naturschutzbundes (Nabu) ein großes Potenzial für die Tierwelt. Balkone seien wertvolle Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten und Vögel, wenn sie vorzugsweise mit einheimischen Wildstauden, kleineren Sträuchern oder Kletterpflanzen bepflanzt werden, erklärte Janna Einöder, Referentin für Stadtgrün des Nabu Berlin.

Hingegen würden die klassischen Balkonpflanzen wie Geranien, Petunien oder dicht gefüllte Tagetes nur etwas fürs Auge bieten, aber wenig bis nichts für die Tierwelt. „Solche exotischen Blumen sind für einheimische Insekten ziemlich uninteressant und setzen zumeist auch keine Samen an, die Vögel fressen könnten“, sagte Einöder.

Auch Kräuter eignen sich für den Balkon

Anders sehe es mit Kräutern aus dem Mittelmeerraum wie Lavendel, Salbei und Rosmarin aus: „Diese nektarreichen Pflanzen sind nicht nur richtige Insekten-Tankstellen, sondern lassen sich auch in der Küche verwenden.“ Außerdem vertragen sie viel Trockenheit.

Dabei wirbt der Nabu dafür, beim Pflanzenkauf auf Nachhaltigkeit zu achten. „Massenware aus dem Baumarkt ist häufig mit Pestiziden belastet, die lange wirken und Bienen schaden können“, erklärte Einöder. Zudem sollte auf torffreie Blumenerde geachtet werden, „um die Moore zu schonen“.