Arte zeigt „Eine Geschichte des Antisemitismus“

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Praktisch jeden Tag werden den Ausformungen von pathologischer Feindseligkeit und Hass auf Juden neue Kapitel hinzugefügt. Keine reale oder ausgedachte Krise kommt ohne wiederaufflammenden Antisemitismus aus.

Daneben ist er aber in vielen Gesellschaften so sehr ins alltägliche Denken integriert, dass es den Tätern kaum noch auffällt. Antisemitismus ist komplex, nicht weil er facettenreich wäre, sondern weil er so erschreckend viele Formen annehmen kann: Religiös und säkular, medizinisch, soziologisch und in der Kunst.

Die vier Teile, die Arte der „Geschichte des Antisemitismus“ widmet und hier erstmals am Stück zeigt, sind deshalb dem Thema völlig angemessen. Von der ersten Welle antijüdischer Gewalt im ersten Jahrhundert führt der Gang durch zwei Jahrtausende, in denen es immer wieder zu Judenverfolgungen kommt.

Sogar die Schoah scheint nur kurz eine Zäsur setzen zu können. Bereits 1946 kommt es wieder zu den ersten Judenpogromen. Zum bereits bestehenden Antisemitismus treten perfide neue Ausformungen durch die Holocaust-Leugnung und den Antizionismus dazu.

Unter der Leitung des Politikwissenschaftlers Jonathan Hayoun analysiert die Miniserie die Entwicklungen und Hintergründe für antisemitisches Denken, wobei neben den Verfolgungen auch der Widerstand gegen den Antisemitismus thematisiert wird – beginnend mit dem Schutz der Juden durch die Karolinger und dem Aufruf des Abts Bernhard von Clairvaux, die Judenverfolgung während der Kreuzzüge zu beenden.