Arte-Doku über Kölner Dom zeigt beeindruckende Bilder

Der Kölner Dom ist eines der bekanntesten deutschen Gotteshäuser. Imposante Bilder und ein deutsch-französischer Blick auf diese besondere Kirche gibt eine Arte-Dokumentation.

Die Doppeltürme des Domes
Die Doppeltürme des DomesNorthdocks

Nicht nur von außen zieht der Kölner Dom mit 157 Metern Höhe, 144 Metern Länge und 86 Metern Breite unzählige Blicke auf sich. Der Dom ist ein Bauwerk, das alle Menschen anspricht – ob gläubig oder nicht. Wer das katholische Gotteshaus mit seinen 800 Sitzplätzen, 533 Stufen und 456 Türen besucht hat, der ist um prägende Erinnerungen fürs Leben bereichert. Eindrucksvoll ist der 90-minütige ZDF-Dokumentarfilm “Der Kölner Dom”, denn er liefert in einer Arte-Erstausstrahlung seltene Einblicke in eines der bekanntesten deutschen Gotteshäuser – am Samstag, 21. September, um 20.15 Uhr.

Der Kölner Dom – offiziell: die Hohe Domkirche Sankt Petrus – ist Wahrzeichen, Weltkulturerbe, Bau der Superlative – nicht nur, weil bis zu seiner Fertigstellung 1880 mehr als 600 Jahre vergangen waren. Seit dem Mittelalter zieht die römisch-katholische Kirche Menschen in ihren Bann. Heute ist das imposante Gotteshaus mit jährlich sechs Millionen Besuchenden einer der größten Touristen-Magnete Deutschlands. Der Dom ist gotische Baukunst in höchster Vollendung – und ein Spiegel der wechselhaften Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich.

Glasbauer, Gerüstbauer und Steinmetze für den Kölner Dom

Beeindruckend sind für Filmemacher Martin Carazo Mendez die handwerklichen Leistungen der verschiedenen Gewerke der Dombauhütte – etwa Glasbauer, Gerüstbauer, Steinmetze. Sie alle arbeiten auf allerhöchstem Niveau und lassen sich für die Doku über die Schulter schauen. “Der Dom ist für das Auge Gottes gebaut, und wir dürfen davon einen kleinen Blick mitnehmen”, sagt “Hausherr” Peter Füssenich.

Einerseits ist im Dom die Vergangenheit ständig präsent – andererseits ist der Blick des Dombaumeisters in die Zukunft gerichtet. Schon heute sind laut Füssenich die Baustellen bis ins Jahr 2070 geplant. “Keiner der heute lebenden Menschen wird den Dom jemals ohne Gerüste sehen”, prophezeit Füssenich. Denn der Dom ist ein Bauwerk zwischen Wahrzeichen und Dauerbaustelle, das ständiger Pflege bedarf.

Vorbilder aus Frankreich, darunter Notre Dame de Paris

Das großartige Gotteshaus orientiert sich an Vorbildern aus Frankreich, darunter Notre Dame de Paris und auch die Kathedrale von Reims, der Stadt der französischen Königskrönungen, wo der deutsche Filmemacher Mendez heute lebt: “Da ich im Rheinland geboren und in der Nähe von Köln aufgewachsen bin, symbolisiert der Dom für mich Heimat”, sagt er. Unterstützt wurde das Filmteam vom “Haus- und Hoffilmer”, der die Arbeit der Dombauhütte seit Jahren filmisch dokumentiert.

Für Erstaunen sorgt die Firma “Northdocks” aus Monheim am Rhein. Sie hat mit Hilfe von 3D-Technik einen digitalen Zwilling des Domes erschaffen und für die Doku Aufnahmen firmeneigener Drohnen zur Verfügung gestellt. “Flugaufnahmen von außen gibt es vom Dom in Hülle und Fülle – aber innen herrscht normalerweise absolutes Flugverbot”, erklärt Mendez der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Film macht neugierig, den Dom einmal persönlich zu bestaunen

Seltenheitswert haben auch unterirdische Filmaufnahmen, die selbst den Filmemacher erstaunt haben. “Obwohl ich von der Domgrabung wusste, habe ich diese ‘Unterwelt’ erst im Rahmen meiner Arbeit am Film zum ersten Mal besucht. Ich bin gefühlt tausendmal am und im Dom gewesen – doch darunter war ich vorher noch nie.” Unter der Erde lässt sich fast die gesamte Baugeschichte des Domes erkennen – und auch die zeigt der Film.

Allein angesichts der langen Bauzeit kann man dem Kölner Dom in 90 Film-Minuten kaum gerecht werden; dieser Dokumentation gelingt es trotzdem gut. Für Dombaumeister Füssenich verbindet der Dom Generationen – jede Generation trage einen kleinen Teil dazu bei, dieses einmalige Gotteshaus zu bewahren und seine Geschichte fortzuschreiben.

“Ich hoffe, dass der Film dazu beiträgt, mehr Menschen für seinen Erhalt zu begeistern”, sagt Martin Carazo Mendez. Seine Dokumentation ist auch eine Hommage an die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dombauhütte, die sonst nicht im Rampenlicht stehen und “ihren” Dom bewahren. Sicher ersetzt die Doku keinen Vor-Ort-Besuch im Kölner Dom; der Fernsehfilm liefert aber Einblicke in versteckte Ecken und Winkel und macht neugierig, den Dom einmal persönlich zu bestaunen.

“Der Kölner Dom” läuft am Samstag,  21. September, um 20.15 Uhr bei Arte.