Arp Museum Rolandseck nimmt 2024 weibliche Kunst in den Fokus
Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck beleuchtet die Kunstgeschichte im kommenden Jahr aus weiblicher Perspektive. Die Ausstellung „Maestras. Malerinnen 1500-1900“ präsentiert ab dem 25. Februar Werke von 46 Künstlerinnen aus renommierten internationalen Sammlungen. „Das gab es noch nie“, kündigte Museumsdirektorin Julia Wallner bei der Vorstellung des Jahresprogramms 2024 am Donnerstag an. Es handele sich um die erste Ausstellung, die ausschließlich Kunst von Frauen aus einem Zeitraum vom Mittelalter bis in die Moderne zeige.
Vielfach seien Frauen in der Geschichte der Kunst ausgeklammert oder zum Einzelfall erklärt worden, sagte Wallner. Derzeit entdeckten viele Museen die Künstlerinnen vergangener Jahrhunderte neu und würdigten ihren Anteil an der Entwicklung der Malerei. Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid entsteht, wird unter anderem Werke von Artemisa Gentileschi, Elisabeth Vigée-Le Brun und Mary Cassett zeigen.
In einer weiteren Ausstellung will das Arp Museum die Künstlerinnen der Dada-Bewegung aus dem Schatten ihrer männlichen Kollegen holen. Die Schau „der die DADA“ widmet sich ab dem 7. Juli Künstlerinnen, die maßgeblich an der subversiven Kunstströmung beteiligt waren. Künstlerinnen wie Elsa von Freytag-Loringhoven, Emmy Hennings, Hannah Höch oder Sophie Taeuber-Arp seien im Gegensatz zu den selbsterklärten Gründungsvätern des Dada schnell in Vergessenheit geraten, erklärte Wallner. Zugleich präsentiert die Schau Werke von Dada-Künstlern, die angesichts von Krieg und Militarismus neue Konzepte von Männlichkeit zeigten.
Einen Blick auf eine dezidiert weibliche, zeitgenössische Position wirft ab dem 21. April die Ausstellung „Kiki Smith. Verwobene Welten“. Die 1954 geborene Kiki Smith gilt als eine der einflussreichsten feministischen Künstlerinnen ihrer Generation. Im Zentrum der Schau werden ihre großformatigen, gewebten Wandteppiche stehen. Ergänzt werden sie durch Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien und Grafiken. Die US-Künstlerin thematisiert in ihren Arbeiten unter anderem die Schöpfungsgeschichte.
Ab dem 17. November 2024 zeigt das Arp Museum die Ausstellung „Im Fluss. Eine Geschichte über das Wasser“. Erzählt wird die Kunstgeschichte des Wassers anhand von rund 50 Meisterwerken ab dem 17. Jahrhundert bis in die Moderne. Zu sehen sind unter anderem Gemälde von Eugène Louis Boudin, Claude Monet und Paul Signac.