Der Anteil armutsgefährdeter Kinder in Baden-Württemberg ist zwischen 2021 und 2023 kleiner geworden. Die Quote sank um rund zwei Prozentpunkte von 20,8 auf 18,7 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Stuttgart in einer Analyse mitteilte. Im Jahr 2023 waren damit rund 368.440 Minderjährige betroffen.
Besonders deutlich war der Rückgang bei Familien mit drei oder mehr Kindern, bei Kindern unter drei Jahren sowie bei Kindern mit Migrationshintergrund. Als mögliche Gründe für diese Entwicklung nennt die Analyse die Erhöhung des Kindergeldes, des Kinderzuschlags und des Wohngeldes.
Im Bundesvergleich steht Baden-Württemberg bei der reinen Armutsgefährdungsquote besser da als die meisten anderen Länder. Die Zahl der Kinder, die auf Grundsicherung angewiesen sind, stieg im Land jedoch prozentual stärker als im Bundesdurchschnitt. Die Analyse kommt deshalb zu dem Schluss, dass nicht pauschal von einer gesunkenen Kinderarmut gesprochen werden könne. Während einkommensbezogene Hilfen offenbar Wirkung zeigten, habe die Belastung durch steigende Lebenshaltungskosten für viele Familien zugenommen. Weiterhin sei fast jedes fünfte Kind armutsgefährdet. (1696/11.07.2025)